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Upcycling Autoreife...
 
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Upcycling Autoreifen

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Praktiker
(@praktiker)
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Hallo Community,

 heute möchte ich euch ein kleines, aber feines HowTo zeigen, nämlich das Upcycling eines Autoreifens zu einem Hocker.

 Material:

 1 alter Autoreifen

 2 alte Regalböden, 50 cm breit (tief) und mindestens genauso lang und 20 mm dick

 4x 4-Kant-Hölzer, 40x60x235 mm

 etwas mehr als 20 Schnellbauschrauben, 3,9x 35 mm

 8 Senkkopfschrauben, 4x40 mm

 Werkzeug:

 Akkuschrauber

Stichsäge mit Holz-Sägeblatt

 3 mm Bohrer

 4 mm Bohrer

 Bit (Kreuzbit)

 ein Stück Schnur, etwa 50 cm oder etwas weniger

 ein Stück Schweißdraht, 3 mm Durchmesser und etwa 5 cm Länge

 Beistift

 Gliedermaßstab/Zollstock

 ein langes Lineal, mindestens 50 cm, oder eine lange, flache Schiene

 etwas 60er Schmirgelpapier

Und ab dafür:

zuerst habe ich bei dem einen Regalboden von zwei aneinanderliegenden Seiten 25 cm zur Regalboden-Mitte hin angezeichnet, um den Mittelpunkt der späteren 50 cm Holzscheibe zu erhalten. In die Markierung habe ich ein kleines 3 mm Loch gebohrt, aber NICHT DURCHGEBOHRT. In die Bohrung habe ich dann den Kurzen Schweißdraht mit dem einen Ende der Schnur (die Schnur habe ich mit einer Schlaufe am Draht befestigt) gesteckt und am anderen Ende der Schnur habe ich den Bleistift gewickelt, weil ich wohl kaum eine Schlaufe so genau in die Schnur „knoten“ kann, dass der Bleistift genau bei 25 cm Abstand „landet“. Also habe ich den Bleistift aufgewickelt und festgehalten, damit ich damit einen Kreis von 50 cm auf den Regalboden ziehen konnte.

Anschließend habe ich den Kreis mit der Stichsäge ausgesägt und die Kanten mit dem 60er Schmirgelpapier entgratet.

Bei dem zweiten Regalboden die selbe Prozedur nochmal durchführen.

Nun habe ich mir die eine der beiden Holzscheiben genommen und auf der Seite, wo die kleine Bohrung in der Mitte ist, habe ich ein Kreuz über die kleine Bohrung durchgezeichnet, bis zu den Außenkanten der Holzscheibe. Von der Außenkante wieder zurück, in Richtung Mittelpunkt, habe ich etwa 5 cm von der Außenkante, auf der Linie des Kreuzes, die Mitte für die 4-Kant-Hölzer angezeichnet, die später die Füße/Beine des Hockers sind. Dann nur noch von der Kreuzlinie zu beiden Seiten jeweils 15 mm angezeichnt, so dass ein Abstand von 30 mm zwischen den Markierungen liegt und mit dem 4 mm Bohrer ganz durchgebohrt. Ich habe die Bohrungen, insgesamt 8 Stück für die Beine auch noch angesenkt, mit einem normalen Senker für Holz.

Die positionierung der 4-Kant-Hölzer (Beine) war reines Augenmaß. Die Hölzer sollten auf der Seite der Holzscheibe montiert werden, wo NICHT das kleine Loch in der Mitte ist. Die Kant-Hölzer habe ich jetzt so über die Bohrungen gesetzt, dass die Löcher etwa gleich weit entfernt von den Enden sind und ziemlich genau mittig zwischen den beiden Längsseiten liegen.

Die Senkkopfschrauben, 4x40 mm habe ich erst von Hand in die Löcher geschraubt, damit ich die direkt mit dem Akkuschrauber festschrauben kann, wenn ich das Kantholz auf die Bohrungen drücke. Dass habe ich an allen vier Stellen der Holzscheibe gemacht, wo die Kreuzlinien endeten. Um die Holzscheibe nachher auf dem Reifen „festschrauben“ zu können habe ich zwischen allen Kanthölzern jeweils 3 Löcher, wieder nach Augenmaß gebohrt und zwar das erste ziemlich genau mittig zwischen den Kanthölzern, aber etwa 3 cm vom Außenrand entfernt und die anderen beiden jeweils direkt neben dem Kantholz so, dass die Schrauben mit senkrecht stehendem und am Kantholz knapp anliegendem Akkuschrauber reingeschraubt werden können.

Jetzt konnte ich schon mal die erste Holzscheibe, die die Unterseite des Hockers ergab, anschrauben, mit den Schnellbauschrauben, 3,9x35 mm.

Bei der zweiten Holzscheibe brauchte ich nur die Löcher zum anschrauben auf den Reifen zu bohren. Zum anzeichnen der Löcher habe ich wieder ein Kreuz über das kleine, mittlere Loch, welches mir zum anzeichnen des Kreises diente, durchgehend bis zur Außenkante gezeichnet und ein zweites Kreuz, welches 45° versetzt über das erste gezeichnet wurde. Die Bohrungen habe ich dann wieder nach Augenmaß, etwa 3 cm von der Außenkante entfernt, auf die Linien und durchgebohrt. Dann wieder mit Senker, auf der anderen Seite, wo kein Mittelloch ist, eine Fase in die Bohrungen gemacht. damit die Schraubenköpfe nach dem anschrauben nicht überstehen und so evtl Textilien zerreißen.

Wie auch schon die erste Holzscheibe, habe ich die zweite Holzscheibe auch nach Augenmaß und Gefühl so auf den Reifen gesetzt, dass der Rand vom Reifen überall, rundherum möglichst gleich breit ist, also das die Holzscheibe ungefähr wie eine Radkappe den Reifen bedeckt, natürlich etwas mehr als eine Radkappe, aber etwa so gleichmäßig. Zum Schluß nur noch die Schnellbauschrauben, 3,9x35 mm reinschrauben und fertig ist der Reifenhocker.

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20190704 205440 2

Noch zur Erklärung, für die Länge der 4-Kant-Hölzer:

Ich wollte eine Sitzflächenhöhe von 440 mm haben.

Der Reifen ist 165 mm breit, die Regalböden waren jeweils 20 mm dick, dass macht schon mal zusammen 205 mm. Die Kanthölzer haben eine Länge von 235 mm.

Die dazugerechnet, ergibt es eine Sitzflächenhöhe von 205 mm + 235 mm = 440 mm, oder 44 cm, was wohl in etwa der „genormten“ Sitzflächenhöhe entspricht,

zumindest bei Stühlen.

Bleibt mir noch, euch viel Spaß beim nachbauen zu wünschen.

 

Euer Praktiker

 

P.S. man könnte sicherlich noch extras an- oder einbauen, wie z.B. ein kleines LED Lichtband, oder Getränkehalter. Beides würde ich dann aber an der unteren Holzscheibe anbauen, weil es am Reifengummi vielleicht nicht so gut halten würde, zumindest der Getränkehalter. Ein Geheimfach wäre auch wohl möglich, an der Unterseite.

Vielleicht gäbe der Reifen auch einen guten Resonanzkörper ab, wenn ihr versteht was ich meine. Wlanman müsste das verstehen.

 

 
Geschrieben : 08/07/2019 2:56
Janinez
(@janinez)
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Nobles Mitglied
 

ist ja fetzig, ich hab da schon einiges gesehen, das man mit alten Reifen machen kann

 
Geschrieben : 08/07/2019 8:54
(@wlanman)
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Netter kleiner Hocker. Geil wäre natürlich gewesen man hätte einen alten Formel 1 Reifen gehabt. Als Resonanzkörper meinst du bestimmt bei Flatulenz 🤣 

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 08/07/2019 16:48
Praktiker
(@praktiker)
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Ne, nicht ganz. Ich meinte eigentlich schon mit Lautsprecher im Hocker. Dass andere wäre auch zu unanständig. 

Bei einem alten F1 Reifen bräuchte man ja fast keine Kanthölzer mehr, als Beine.

 

 
Geschrieben : 08/07/2019 17:10
(@wlanman)
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An einen Lautsprecher habe ich tatsächlich nicht gedacht, denn dann müsstes du ja noch Schallöffnungen ausschneiden. Ein Lautsprecher in einem geschlossen Gehäuse klingt grauenhaft. Außerdem wäre das Anschlusskabel eine Stolperfalle .

Was heißt unanständig, es gibt ja sogar ein Lied darüber

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 08/07/2019 17:33
(@holger_p)
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Nobles Mitglied Admin
 

Sehr schöne Idee. Mal im Hinterkopf behalten, wenn wieder alte Autoreifen anstehen...

 
Geschrieben : 08/07/2019 22:03
Praktiker
(@praktiker)
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Berühmtes Mitglied Admin
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Könnte man nicht an der Unterseite ein Loch reinsägen, für ein Lautsprecherchassie und dann das "Abspielgerät" mit einbauen? Für das Abspielgerät müsste man wohl eine weitere Öffnung machen.

@Holger, ein paar alte Autoreifen habe ich noch.😉😎😁😄

 

 
Geschrieben : 08/07/2019 22:16
(@wlanman)
Beiträge: 2674
Berühmtes Mitglied Admin
 

@Praktiker- Wenn der Hocker dann noch stabil genug ist kann man das natürlich machen . Damit es ordentlich klingt brauchst du dann aber einen guten Breitband-Lautsprecher. Und was willst du als Abspielgerät nehmen. Alle Geräte die nur einen Kopfhörerausgang haben können keinen Lautsprecher betreiben. Also brauchst du eine Endstufe mit genügend Leistung und noch eine Möglichkeit die Musik darüber wieder zu geben. Machbar ist alles, aber nicht ohne Stromzuleitung .

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 08/07/2019 22:38
Praktiker
(@praktiker)
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@Wlanman,  was wäre mit einem Lautsprecher aus einem tragbaren Radiorecorder (3 Watt +/-), ein passendes Batteriefach und einem geeigneten MP3 Player? Ein "Ghettoblaster" zum draufsetzen.😎🤣

Die JBL Bluetooth Lautsprecher haben ja auch keine Stromleitung.

 

 
Geschrieben : 08/07/2019 23:04
(@wlanman)
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Also langsam mache ich mir über mich selbst Gedanken. Erkläre ich etwas falsch oder wir es nicht verstanden . Wenn dir so ein billiger Lautsprecher reicht , OK . Viel Sound kannst du davon nicht erwarten, also keine Ghettoblaster  Qualität . Ein MP3 Player liefert an der Ausgangsbuchse ein paar 100 Milliwatt Damit sagt der Lautsprecher nicht mal piep. Für einen guten Sound sollte der Verstärker schon 4-5 Watt liefern

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 08/07/2019 23:24
Praktiker
(@praktiker)
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@Wlanman, dass mit dem Lautsprecher im Hocker war zwar nur eine Idee, die ich nicht unbedingt umsetzen will/muss, aber seit wann gibst du so einfach auf? Wir können hier doch (fast) alle basteln und löten. Da wird es doch bestimmt eine Möglichkeit geben, etwas selber zu bauen?!

Ich habe doch von der Sendung bei DMAX erzählt, "Dein bestes Stück, gebracht, gemacht", wo die guten Leute auch schon mal unkonventionelle Methoden/Ersatzteile anwenden. Du hast doch schon Fantasie bewiesen, bei manch einer Reparatur. 

 

 
Geschrieben : 09/07/2019 0:22
(@wlanman)
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@Praktiker. Das hat nichts mit aufgeben zu tun. Ich wollte nur klar machen das man nicht planlos etwas zusammen frickelt was nichts Halbes und nichts Ganzes ist . Man kann natürlich etwas für wenig Geld bauen, ich hätte da auch schon eine Idee. Dann aber wieder mit der Stolperfalle. Eine JBL Box reinzustellen finde ich auch keine optimale Lösung. Der Klang wird in einem geschlossenen Gehäuse genau so schlecht , sie muss auch immer wieder geladen werden. Dann kann man sie lieber außerhalb betreiben.  

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 09/07/2019 19:27
Praktiker
(@praktiker)
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Berühmtes Mitglied Admin
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@Wlanman, es war nicht schlimm/"bitterernst" gemeint, was ich geschrieben hatte. Mit der JBL Box war auch NUR ein Beispiel, zum Vergleich. 

Wenn ich so etwas vorhätte, dann wäre eine Bauweise, wie bei meinen "Werkstattradios" vielleicht denkbar, aber dafür bräuchte ich ganz sicher ein Netzteil mit Kabel. 

Mir schoss gerade eine Idee durch den Kopf. Lautsprecher mit einer kleinen Elektronik und Bluetooth- u/o Wlan-Empfänger. Auch nur so, als Idee. 

 

 

 
Geschrieben : 09/07/2019 22:03
Dim
 Dim
(@dim)
Beiträge: 2423
Berühmtes Mitglied Admin
 

Sorry, wenn am Thema vorbei, aber als ich den Namen JBL gelesen habe, wollte ich einen Tipp geben - bei Kaufland läuft noch eine Treuepunkte-Aktion. Da gibt es JBL-Bluetooth-Headset für 29,99 (bei Amazon ab 45 Euro). Der Sound ist super und die Ausdauer ist mega. Sehr empfehlenswert. Das ist keine Werbung - ich bin davon einfach sehr begeistert. Da gibt es noch schicke JBL-Kopfhörer für 75 Euro, die sicherlich noch besser sind, aber meine reichen mir schon.

 
Geschrieben : 09/07/2019 22:18
(@wlanman)
Beiträge: 2674
Berühmtes Mitglied Admin
 

@Praktiker. Ein Netzteil wirst du brauchen. Ich habe schon mal nach Komponenten gesucht. Meine Idee war, sich zwei ordentliche und günstige Breitbandlautsprecher zu besorgen und diese im Hocker über Öffnungen nach unten abstrahlen zu lassen . Dazu ein günstiges Verstärkermodul mit USB und SD Kartenslot , sogar mit Fernbedienung. Dazu noch ein 12 V 2 A Steckernetzteil. So könntest du deine Lieblingshits selbst zusammen stellen . Über den Ein oder Anbau habe ich mit heute noch keine Gedanken gemacht. Auf alle Fälle müsste der IR Empfänger außen liegen. 

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 09/07/2019 22:27
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