Hallo Leute,
Ich hab erschreckender Weise heute Abend vom Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine gehört, im Fernsehen. Der Putin hat ja Reden gehalten, die auch mit Lügen gespickt waren und Drohungen an den Westen/die "Alliierten"/Verbündeten der Ukraine. Die Bilder von den Angriffen waren schon sehr erschreckend und machen mir große Sorgen, dass es vielleicht noch weiter in den Westen gehen könnte, mit den Krieg, falls sich jemand da einmischt (z.B. die USA, oder die NATO). Gerade auf die USA und die NATO ist Putin gar nicht gut zu sprechen, wie der in seiner ersten, langen Rede mehr als deutlich gemacht hat. Vor allem die NATO-Osterweiterung kritisiert Putin auf's aller schärfste.
Da wir hier ja ein lieben Kollegen mit @Dim haben, der gebürtig aus dem Land kommt. Wie geht es dir, @Dim bei den jetzigen Berichten von dem Krieg und hast du noch Familie im Krisengebiet?
Die Entwicklung in der Ukraine macht einem wirklich Angst. Da ist Krieg. Nicht irgendwo in Absurdistan, nein in Europa, zwei Flugstunden von uns entfernt.
Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber ich denke, die Ursache für diesen Krieg ist ein innenpolitischer Grund. Alles andere sind vorgeschobene Gründe. Es hat große Tradition, einen Krieg zu beginnen, um die eigene (desolate) Situation im eigenen Land zu verbessern. 1982 wurden genau aus diesem Grund die Falklandinseln von Argentinien überfallen. Das Abenteuer ging schief, der argentinische Präsident seinen Job los und Margaret Thatcher bekam den Ruf der "Eisernen Lady".
Ich habe heute wirklich Angst um die vielen lieben Menschen in der Ukraine. Wir haben für meine Mutter mehrmals wirklich gute liebe Pflegerinnen aus der Ukraine zu Gast gehabt und um die mache ich mir wirklich Sorgen.
@holger_p, das geht mir mit unseren polnischen Betreuerinnen genauso, obwohl Polen (noch) nicht da involviert ist.
Als ich im Beitrag bei ZDF, von dem AFD Politiker etwas von "feministischer Außenpolitik" gehört habe, ging mir fast die Hutkrempe hoch. Da hätte auch jeder männliche Politiker nichts dran ändern können. Wenn ich an das Bild vom langen Tisch denke, an dem Putin mit Scholz saß, sagt mir das, dass Putin Null Respekt vor Scholz hat und den auch nicht wirklich ernst nimmt.
Auch das Russland noch atomare Waffen hat, macht mir extrem Sorgen.
Was mich auch verwundert ist, dass anscheinend die alten Menschen in Russland Putins Aktionen gut heißen, die jüngeren aber wohl nicht. In der Ostukraine sollen angeblich die (älteren) Menschen auch zu Russland tendieren.
@praktiker Ich bin ja durchaus parteiisch und Frau Baerbock auch kritisch gegenüber eingestellt. Aber ich bin auch fair. Sie hat sich in den letzten Wochen gut "geschlagen". Natürlich wäre einfach gewesen, wenn anstelle von ihr ein politisches Schwergewicht verhandelt hätte. Aber rückblickend muss man klar sagen, das dies alles gar nicht genutzt hätte. Putin hat offenbar monatelang westliche Spitzenpolitiker an der Nase herumgeführt, um ein derberes Wort zu vermeiden.
Um es klar zu sagen: Ich halte Frau baerbock bislang nicht für einen "Ausfall" in ihrem Amt. Das gilt nicht für Ihren Vorgänger Heiko Maas, der war in meinen Augen der schlechteste Aussenminister, den wir seit langem hatten. Tausende afghanische Helfer baden in Afghanistan sein Versagen aus.
@holger_p, genauso sehe ich das auch, mit Frau Baerbock. Da fand ich Scholz seine Bemerkung, zu Putin, schon eher für einen "Fehler", als er sagte: ich weiss nicht, wie lange Herr Putin schon im Amt ist, aber .... Das war zwar wohl nur als "Spaß"/Scherz gemeInt, aber bei jemanden, wie Putin braucht man nicht zu denken/meinen, dass der Spaß versteht, wenn es um seine Amtszeit geht. Putin hat immerhin auch "Rückendeckung" von Lukaschenko und dem chinesischen Präsidenten. Im Beitrag hieß es auch, dass es Putin gegen den Strich geht, das die Ukraine die Demokratie hat/anstrebt.
Hallo Leute und vielen Dank an @Praktiker für dieses Thema. Ich bin sehr stolz auf Euch.
Mein Bruder und alle meine Verwandte sind in der Ukraine. Meine Heimatstadt Kriwoj Rog (Krywyj Rih) wurde heute auch bombardiert. Die Stadt liegt direkt im Zentrum der Ukraine und hat nichts mit den selbsternannten Volksrepubliken im Osten der Ukraine zu tun. Es ist inzwischen bekannt, dass die Ukraine von allen Seiten flächendeckend angegriffen wurde. Es ist eine sehr schwierige Zeit. Ich bin ganzen Tag am Telefonieren und verfolge ganzen Tag die Infos aus allen Quellen. Bei mir laufen gleichzeitig Nachrichten aus deutschen, ukrainischen, russischen und neutralen Quellen und ich bin ganze Zeit am filtern, weil viele Infos sich widersprechen. Danke Leute, dass ihr auf unserer Seite seid. Ich hätte nie gedacht, dass in dieser Community politische Themen auftauchen werden.
@dim, das ist doch selbstverständlich, dass wir auf deiner/eurer Seite sind. Ich finde es geradezu unverschämt, dass die westlichen Staaten nicht mehr machen, um die Menschen in der Ukraine zu helfen. Die "Hilfsnationen" sollten schnellstmöglich dafür sorgen, dass erstmal die Zivilisten, allen voran die Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht werden. Das Diplomatie bei Putin wohl nicht mehr viel hilft, zeigen leider die Nachrichten die ganze Zeit.
Mich stellt sich die Frage, ob "nur" Sanktionen noch etwas bringen, oder ob vielleicht doch die NATO, oder sogar einzelne Staaten mit ihrem Militär eingreifen müssen, um wieder für Frieden zu sorgen. Für mich klangen Putins massive Drohungen gegen eingreifende "dritte Parteien", sehr ernst und machen zumindest mir etwas Angst, dass Putin vielleicht auch schlimmere Waffen einsetzen will und evtl auch die Nationen angreifen will, die sich einmischen.
@Dim, ich hoffe, dass zumindest dein Verwandten- und Freundeskreis in der Ukraine, in Sicherheit ist. Eigentlich hoffe ich, dass alle Ukrainer mit ihrem Leben davon kommen. Deine Heimatstadt ist ja gar nicht so weit entfernt, von den bereits besetzten und von Putin anerkannten Gebieten. Solche Autokraten, wie Putin und seine "Verbündeten" sind sehr gefährlich.
@dim Der Krieg in Deiner Heimat ist in meinen Augen kein "normales" politisches Thema. Es ist nicht weniger als eine Katastrophe. Seit 1945 hatten wir in Europa Frieden, das war die längste Friedenszeit in der Geschichte. Meine Generation kennt den Krieg nur von Erzählungen der älteren Verwandten oder von den Großeltern. Meine Eltern waren noch kleine Kinder in dieser Zeit, von ihnen habe ich mehr aus Zeit direkt danach erfahren. Wie Russland die Grenzen von Polen verschoben hat und Deutsche aus Schlesien fliehen mußten. Was hier im zerstörten Deutschand passierte und wie man die vielen Flüchtlinge unterbrachte.
Dann kam der "kalte" Krieg. Der böse "Russe" bedrohte uns mit seinen SS20. Der NATO-Doppelbeschluss in dern 80ern war die logische Reaktion, aber sehr viele Menschen glaubten, dass die Kriegsgefahr mit jeder Rakete, egal wo, steigen würde. Die 80er waren schon eine komische Zeit - gerade für einen Jugendlichen. Das Jahrzehnt endete mit dem Zerfall des Ostblocks.
Seit 32 Jahren ist Deutschland von Freunden umzingelt. Krieg? Für die jüngeren Deutschen ist Krieg undenkbar. Krieg kennen die jungen Menschen nur aus anderen Erdteilen oder aus dem Geschichtsunterricht.
Und nun ist er da. Russland überfällt das Brudervolk, die Ukraine. Und die NATO kann nicht eingreifen, will man nicht den dritten Weltkrieg und die totale Vernichtung der halben Welt in Folge eines Nuklearkrieges riskieren. Und dieses Gefühl der Ohnmacht empfinde ich als beschämend.
Und so bleibt uns nur zu hoffen, dass es irgendwie glimpflich abgeht. Daumen drücken, beten - mehr geht leider nicht. IWenn in der kommenden Woche die ersten ukrainischen Flüchtlinge hier in Deutschland ankommen, dann werden sie hier ganz gewiss willkommen sein.
@holger_p, als Begründung für den Krieg scheint immer mehr die geplante NATO Osterweiterung. Dafür spricht auch die "Drohung" gegen Schweden und Finnland, die wohl auch mit dem Gedanken gespielt haben, der NATO beizutreten.
In gewisser Weise verstehe ich zwar Putins Ärger über die NATO, weil die NATO Staaten zusammen erheblich mehr an "Kriegsausrüstung" haben, als Russland. So gesehen ist Russland im Punkto Militär keine (?) Supermacht. Das ist aber noch lange kein Grund einen Krieg anzuzetteln. Putin muss aber auch höllisch aufpassen, dass er nicht "versehentlich" ein NATO Mitgliedsstaat angreift/beschießt, sonst dürfte nämlich die NATO doch noch eingreifen.
Putins Machthunger ist wohl unersättlich. Was ich aber sehr gut, mutig, coragiert und mitfühlend finde, sind die Proteste vieler russischer Bürger, gegen Putins kriegerische Handlung, obwohl die dafür verhaftet und weggesperrt werden, dass ist schon sehr solidarisch.
Die anderen Staaten, die noch nicht in der NATO sind, aber evtl den Wunsch hegen, ihr beizutreten, müssen jetzt aber auch sehr aufpassen, dass ihnen nicht dasselbe blüht, wie z.Z. der Ukraine.
Was die Flüchtlinge angeht, hoffe ich sehr, dass du Recht behältst und die wirklich willkommen sind. Bei den anderen Flüchtlingen (aus den Nord-Ost-Afrikanischen Gebieten) habe ich von einigen Seiten (ablehnende/abfällige) Bemerkungen mitbekommen, dass "alle" kriminell sein sollen, oder faul, oder ähnliches. Jetzt kann aber jeder selber am Fernsehen sehen, dass die Menschen zurecht flüchten.
Wenn der Krieg wie durch ein Wunder schnell vorbei sein sollte (was ich noch nicht glaube), dann muss sich der Rest der Welt trotzdem in Zukunft immer vor Putin in Acht nehmen, weil der jederzeit wieder ein Krieg anzetteln kann.
Wir alle sind im Herzen/mit dem Herzen bei den Ukrainern und wünschen uns vom Herzen für die betroffenen ein schnelles Ende des Krieges.
Was der Grund für Putin ist weiß nur er selbst. Könnte es die NATO Erweiterung sein? Warum antwortet er aber militärisch, und dreht z.B. nicht einfach den Gashahn ab? Wäre das sonst eine klare Drohung an Europa / NATO und er hätte mit einer militärischen Antwort rechnen müssen? Oder sind die Einnahmen aus dem Gasgeschäft wichtiger als militärische aktionen? Könnte man paroli bieten indem man einen Importstop verhängt, alle Pipelines zudreht? Das müssen nun die da oben rausfinden & entscheiden.
Wir Bürger müssen wohl auf die Straßen, und ganz klar ein Stop-Zeichen setzen. Wenn es Millionen, oder gar Milliarden Menschen tun, das kann dann auch ein russischer Zar nicht mehr ignorieren.
@praktiker @holger_p @rudi
Vielen Dank für die unterstützenden Worte.
Die Putins Reden vom 22.02. und 24.02 könnt ihr sicherlich auch in deutschen Fassung im Web finden. Dort "erklärt" er seine Gründe. Ihr könnt da selbst euren Eindruck machen. Ich sag nur eins, als ich diese Reden gehört habe, stand ich einfach unterm Schock... und bin es immer noch. Und nicht nur ich.
Allein die Aussage, dass die Ukraine als eigenständiges Staat nie existiert hat, immer Russland gehört hat und praktisch von Russland (Lenin) erschafft wurde, erklärt schon einiges (nicht Wort für Wort, aber so in etwa gemeint). Weitere Gründe sind USA, NATO und ukrainisches "Nationalismus". Es stört ihn auch, dass die Ukraine nach der Unabhängigkeitserklärung den Kurs Europa gewählt hat, obwohl wir slawische Völker immer Brüder waren. Ok, zu diesen Reden gibt es schon genug Meinungen.
Gesprochen wurde auch von einer taktischen punktuellen militärischen Aktion und als Ziel Demilitarisierung und die Denationalisierung der Ukraine wo keine zivilen Ziele angegriffen werden müssen. Leider sieht die Sache aus. In den russischen Medien ist nie die Rede von einem Krieg, sondern nur von einer "Operation". Und so sieht es mit den militärischen Zielen aus - nur ein Beispiel
Es wäre zu erwähnen, dass viele Leute in Russland die Sache anders sehen und gegen den Krieg sind. Dafür danke ich jeder/jedem einzelnen von denen.
@dim, die erste, endlos scheinende Rede (fast eine Stunde), hab ich mir mal angehört, hab aber den Anfang verpasst. Putin "schwärmt" darin von den alten Sowjet-Zeiten und schimpft ständig über die NATO Osterweiterung.
Dass er bei der Ukraine u.a. von einer "Ent-Nazifizierung" redet und die in meinen Augen mit dem Nazi-Regime vergleicht (er sprach auch von Völkermord, wenn ich mich nicht irre), dass schlägt dem Fass den Boden aus.
Gorbatschow hatte damals zaghafte Schritte in "Richtung Demokratie" gemacht, Perestroika, wofür er auch wohl den Respekt vieler Nationen bekam. Putin will das unbedingt wieder rückgängig machen. Ich dachte Putin wäre gesundheitlich stark angeschlagen, leider sieht man davon jetzt nichts.
Die Osterweiterung der NATO ist lediglich ein vorgeschobener Grund. Die Aufnahme der meisten Länder war mit den Vorgängern von Putin sogar abgestimmt worden,
Das wäre jetzt fast so, als würde ein deutscher Bundeskanzler jetzt wieder die Grenzen von 1939 oder gar 1942 fordern, weil das mit ihm (persönlich) ja nie vereinbart wurde Das ist doch völlig absurd! Das dürfte auch Putin wissen, falls der noch im Vollbesitz seiner geistige Kräfte ist.
Putin hat schlicht Angst vor der Demokratie. Er betrachtet die Demokratie als eine "Krankheit", die es auszurotten gibt. Die Unruhen in Kasachstan sind keine zwei Monate her. Sofort schickte Putin aus Angst vor einer "irgendwiefarbigen" Revolution. Der friedliche Umsturz in der Ukraine war Orange, daher diese Anspielung von Putin.
Aber offenbar hat Putin nichts aus der Geschichte gelernt. Immer wieder setzen tapfere Menschen ihr Leben aufs Spiel, um in Freiheit zu gelangen. Oder für die Freiheit kämpfen, demonstrieren.
Die Freiheit ist neben der Liebe wohl eines meist besungenen Themen in den Liedern und Hymmnen der Menschen. Und die Geschichten der Menschheit handeln sehr oft von Helden, die ihrem Volk die Freiheit brachten oder diese verteigtn. Für die Flucht der Israeliten vor den Ägyptern gelang es z.B. Moses, das Rote Meer zu teilen. König Artus bekam von der Herrin vom See das Schwert Excalibur, um sein Königreich zu schützen. Die Liste läßt sich endlos erweitern.
@Dim, gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wie unsere Community helfen kann?
@Holger_p, nach Putins Reden und dem von ihm begonnenen Krieg gegen die Ukraine, kann der nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein, geschweige denn bei klaren Verstand.
Hier hab ich ein passenden Song gefunden. Es hätte gerade in Europa, aber auch sonst wo auf der Welt, nie wieder zu einen Krieg kommen dürfen. Die Menschen werden wohl nie aus ihren Fehlern lernen, aus all den Kriegen, die schon gewesen sind und noch laufen (Israel gegen Palästinenser/Gazastreifen).
Die Gründe für die Kriege sind immer banaler. Ich glaube Putin könnte viel mehr Anhänger haben, wenn er es mal mit Demokratie versuchen würde. Alle Völker, die mit der Zeit gehen und ihre Bevölkerungen in Frieden und Freiheit leben lassen, stehen politisch und wirtschaftlich immer besser da, ok China ist da vielleicht gewissermaßen eine Ausnahme (und Saudi Arabien, mit all den Öl-Scheichs vielleicht auch) zumindest was das wirtschaftliche angeht, aber bei den Löhnen ist das wohl kein Wunder.
All die Beiträge im Fernsehen, über Russland (vor dem Krieg), in den letzten Jahrzehnten, hatten für mich den Anschein, als sei Russland immer noch im letzten Jahrhundert. In Dokus/Reportagen sieht man meist ältere Autos und Klamotten und Technik und da scheint die Kluft zwischen Arm und Reich noch viel krasser zu sein, als im restlichen Europa. Als ich gestern nochmal den Begriff Kommunismus gegoogelt habe, war die Erklärung irgendwie irreführend und mit Blick auf Russland,
"Der Begriff Kommunismus steht für eine dauerhaft sozial gerechte und freie Zukunftsgesellschaft und wurde im 19. Jahrhundert geprägt."
Was bitteschön ist in Russland, unter Putin, sozial, oder gerecht?