Bisher hatte ich meine Meisenknödelhalter irgendwie improvisiert, da in unserem Garten nicht so viele Bäume stehen, habe ich die eher freistehend gehabt.
Die sahen aber nicht besonders gut aus, waren eher funktionell, und waren auch nicht besonders standfest.
Da musste was schöneres her, das auch besser hält.
Der Meisenknödelhalter ist einfach aus einem alten Stück einer Holzdeckenlatte gebaut, die Vorlage für den Hasen ist aus einem ganz anderen Projekt aus der Feinschnitt kreativ.
Holzauswahl
Vor einiger Zeit habe ich einen Stapel gebrauchter Bretter einer Holzdecke ergattern können, aus dem ich mich gelegentlich für Basteleien bediene.
Die Bretter haben, wie für Holzdecken üblich, Nut und Feder ringsum, was ich für dieses Projekt allerdings nicht brauche und wegschneide.Hasenvorlage
Zieht man Nut und Feder ab, bleibt von dem Brett ca. 10cm Breite übrig, was ich als Maß für die Vorlage genommen habe. Die Vorlage aus der Feinschnitt kreativ habe ich eingescannt und in in Corel Draw auf die passende Größe skaliert.
Ausgedruckt auf normalem Papier und grob ausgeschnitten habe ich die Vorlage mit Tapetenkleister auf das Holz geklebt. Da das Holz eh noch angeschliffen und lackiert wird, habe ich diesmal auf mein übliches Kreppband als Zwischenlage verzichtet
Damit der Hase gerade sitzt, habe ich einen Anschlagwinkel zu Hilfe genommen.
Gesamtform
Ich wollte keine einfache gerade Form in dem Projekt, und habe einfach freischnauze eine geschwungene Form auf das Holz gezeichnet, die mir beim Aussägen grob als Orientierung dient.
Grundform
Zunächst sägte ich die Grundform des Brettes aus.
Dafür nutze ich eine Stichsäge, die ich permanent in meinen Wolfcraft-Tisch von unten eingespannt habe. Den Tisch nutze ich als Säge- und Montagetisch.Hase
Den Hasen habe ich auf der Dekupiersäge ausgeschnitten.
Stummelschwanz
Für den angedeuteten Stummelschwanz des Hasen habe ich mich dafür entschieden, nicht einach was anzukleben, sondern das einfach durch ein entsprechendes Loch an zudeuten. Dafür habe ich einen 25mm Forstnerbohrer genommen.
Knödelloch
Für das Knödelloch habe ich mir einen Kreisschneider ausgesucht, der etwas größer als die üblichen Meisenknödel ist.
Das Loch habe ich dabei seitlich versetzt. Das hat zwei Gründe: gewollte Asymetrie und Stabiliät. Bei den bisher improvisierten Meisenknödelhaltern hatte sich herausgestellt, dass ein mittiges Loch rechts und links relativ wenig Holz übrig läßt, und nicht besonders stabil ist. Diese Variante, bei der auf einer Seite mehr Holz stehen bleibt, hat sich bewährt.
Sitzstange
Als Sitzstange nehme ich ein Stück eines Bambusstabes, das ich noch in der Garage liegen hatte. Dafür bohre ich ca. Daumenbreit unterhalb des Knödelloches mittig ein Loch von 10mm.
Befestigung
Der Meisenknödelhalter sollte an einem Stab befestigt werden, der tief genug in der Erde steckt, um Halt zu bieten.
Dafür verwende ich Kabelbinder und bohe dazu 4 Löcher mittig am unteren Ende des Halters. Horizontaler Abstand ca. 16mm, vertikaler Abstand ca. 10cm.
Knödelhaken
Den Knödel befestige ich an einem Schraubhaken, den ich auch noch in meinem Schrauben- und Haken-Fundus hatte.
Damit das Holz beim Eindrehen des Hakens nicht reißt, bohre ich ein 2mm Loch vor. Die richtige Stelle dafür messe ich einfach mit dem Meisenknödel selbst.
Kanten abrunden und schleifen
Ich war der Meinung, dass die scharfen Kanten nach dem Sägen nicht zur geschwungen Form passten. Die Kanten habe ich also mit einer Oberfräse gerundet und anschließend mit dem Dremel noch ein paar Grate entfernt.Da das Brett eine Oberflächenbehandlung hatte, habe ich das noch mit 60er Schleifpapier per Hand mit dem Schleifblöock angeschliffen.
Farbe kommt ins Spiel
Den Hasen habe ich weiß lackiert, den Rest blau.
Ich habe dafür einen Buntlack genommen, der auch für den Außenbereich tauglich ist. Noch dazu ist es ein 2in1-Lack, für den man keine Grundierung benötigt. So hat ein Anstrich gereicht.
Ein Großteil der angegeben 1-2 Arbeitstage für das Projekt sind die Trocknungszeiten für den Lack.
Endmontage
Zur Endmontage wird nun noch der Schraubhaken für den Meisenknödel eingedreht und die Sitzstange eingesetzt.
Der Rundstab, den ich zur Befestigung in die Erde stecke, ist auch aus meinem Holzfundus. Das war mal ein Gitterstab einer rustikalel Bauernbabywiege, die leider nicht mehr zu restaurieren war.
An dem Rundstab wird der Meisenknödelhalter mit den Kabelbindern befestigt.
Natürlich wird dann schlussendlich auch noch der Meisenknödel eingehängt.
Super! 👍👍👍
Eine schöne Arbeit, aber wofür ist das kleine Loch über dem Meisenknödel?
Normalerweise macht man ja nur in Nistkästen ein kleines Loch als Ein-/Ausgang.
Die Vögel freuen sich, wenn sie was zum knabbern bekommen und wenn das noch von einem Hasen spendiert wird, ist das fast wie fliegende Osterknödel...