Eins von meinen alten HowTos mal wieder:
Hallo liebe Community,
wie in einem anderen Thread schon erwähnt, weil Wlanman mich mit einem tollen Foto eines anderen "gepimpten" USB Stick auf dieses/zu diesem Projekt gebracht hat, möchte ich euch hier zeigen, wie ich aus einem langweiligen USB Stick, ein cooleren USB Stick gemacht habe.
Nach einigen Überlegungen hatte ich mich entschieden, eine Mini Raumfähre als neues USB Stick Gehäuse zu basteln, mit zwei blauen SMD LEDs als "Triebwerk".
Material:
1x USB 2.0 Speicherstick, bei USB 3.0, von dem ich auch welche habe und von dem ich auch einen vorsichtig zerlegt habe, konnte ich keine Kontakte finden, an denen ich sicher die Kupferlitze, für die LEDs anlöten kann, also Plus- und Minuspol. 1x Buchenholz-Rundstab, mindestens 25 mm, besser ruhig 30 mm, 1x Holz-Rundstab 6 mm (evtl tut es auch ein 6 mm Holzdübel, den man dann aber schon rundum glatt schleifen sollte), Buchensperrholz, 4 mm ; Plexiglas 4 mm Einige elektronische Bauteile: Wiederstand, 47 Ohm (bei mir zumindest) ; 2 blaue SMD LEDs, 3,8 Volt, 25 mA ; Kupferlitze mit roter und schwarzer Isolierung, ca 0,6 mm² ; Lochraster-Platine Kupferkappe, 18 mm (Baumarkt, Sanitärabteilung) ; Weiße Farbe (und zum Nacharbeiten Tippex, ja, ihr liest richtig, Tippex) und schwarze Farbe (Ich hatte für den "1. Anstrich" Buntlack in weiß und schwarz genommen) und für das nacharbeiten der Schwarzen Ränder/Kanten einen schwarzen Edding etwas Holzleim und Schmiergelpapier in etwas grob und fein
Das Holz sollte auf jeden Fall etwas härter (fester) sein, weil das Gehäuse am Ende ziemlich dünnwandig wird und weiches (Nadel-)Holz kann man kaum, bis gar nicht schadenfrei mit Schneidwerkzeugen bearbeiten.
Werkzeug:
Das aufzählen, der auf den Bildern ersichtlichen Werkzeuge erspare ich mir an dieser Stelle. Bei Fragen, einfach hier melden.
Das letzte und eines der wichtigsten "Werkzeuge" ist Feingefühl/Feinmotorig, für die Feinarbeiten. Dieses Projekt ist leider nichts für Grobmotoriker, entschuldigt bitte, wenn ich es so krass schreibe.
Leider habe ich hier auch wieder einige Zwischenschritte weggelassen, weil ich erst mal schauen wollte, ob es überhaupt was wird. Dafür entschuldige ich mich. Gerade das fertigen des Gehäuses, vom ersten zusägen, bis zum anleimen der letzten Flügel fehlt hier komplett. Nur die fertigen Schritte sind hier festgehalten.
Nun geht`s los:
DAS GEHÄUSE:
Den Buchenholz-Rundstab habe ich zuerst grob zum Dreikant-Rundstab gesägt. Auf mindestens 6 cm Länge, etwa so schmale Streifen/Flächen, dass der Übergang zwischen den 3 Längsseiten etwa 5 mm +/- noch gerundet ist, wie auf dem ersten Bild die erste Seite zu sehen ist. Dann habe ich mit dem Cuttermesser die genauere, detailliertere Form, der Mini Raumfähre ausgeschnitzt. Dafür nehme ich meistens als Rechtshänder, meinen linken Daumen zum "lenken/steuern" und rechte Hand (Daumen) zum schnitzen. Und die Form nur aus dem Gedächtnis, habe mir aber vorher Bilder der Original Fähre angesehen.
Wenn die Aussenform dann passt, kommen zuerst die Löcher für den USB Stecker rein, mit einem maximal 4 mm großen Bohrer, besser sogar nur 3 mm Durchmesser. Die Bohrungen ruhig mindestens 20 mm tief bohren. Danach mit Schlüsselfeilen das Loch passend schleifen/feilen, damit der USB Stecker dadurch passt.
Ich habe für die Löcher einen kleinen Schraubstock mit Schonbacken aus Gummi, mit Schnellspannzwinge an meinen Werktisch fixiert und das Gehäuse da vorsichtig eingespannt.
Anschließend habe ich das Gehäuse, mit der Spitze nach unten in den Schraubstock gespannt, um die Öffnung/das Loch, für die Platine zu fertigen. Hierfür habe ich einen 8 mm Bohrer genommen. Zu erst einen "normalen" Holzbohrer und danach einen Fräsbohrer, um das Loch gleichmäßig zu bekommen, also eine saubere, ebene Innenfläche.
Nach dem ersten anpassen der Platine/des USB Stick Innenlebens, in das Gehäuse, habe ich feststellen müssen, dass es noch nicht so ganz passt und habe mit dem Dremel, mit Fräseinsatz, von der Vorderseite aus, noch etwas innen wegnehmen müssen und von der Rückseite, innen, auch noch etwas.
Dann folgten die Vertiefungen, für die "Zusatztriebwerke ?", links und rechts vom Seiten-Leitwerk. Zum Schluss habe ich dann das gesamte Gehäuse von aussen mit dem Dremel vorsichtig abgeschmiergelt, so dass alles schön sauber und glatt ist.
Als dann endlich soweit alles passte, die Platine mit Stecker also sauber rein ging, in das Gehäuse, habe ich dann aus dem Sperrholz schon mal das "Seitenleitwerk" ausgesägt, sauber und passend geschmiergelt und so mittig, wie ich es mit meinem "Augenmaß" hinkriegen konnte, hinten, oben aufgeleimt.
aus dem dünneren Rundstab habe ich mir dann zwei kleine "Zusatztriebwerke ?" gefertigt und ebenfalls aufgeleimt.
Ich denke mal, die nicht 100%ig perfekte Form "beweist" wohl, dass das komplett von Hand gefertigt ist.
Beim Gehäuse brauchten jetzt nur noch die Flügel dran, damit war dann das Grundgehäuse fertig für den ersten Anstrich, der, zugegeben, von nahem etwas schäbig/billig aussieht. Ich hatte für die weiße Farbe einen kleinen Borstenpinsel benutzt.
Zwischendurch habe ich mich dann mit dem "Innenleben" beschäftigt.
DIE PLATINE / DAS INNENLEBEN:
Die Platine mit dem USB Stecker hatte ich bereits aus dem Originalgehäuse ausgebaut und für das anlöten aller nötigen Bauteile, hatte ich die Platine in der Halterung befestigt, die auf dem 2. Bild, oben links, zu sehen ist.
Die Oberseite der Platine. Von den vier Kontakten, die aus dem Stecker rauskommen, ist der obere, in dem runden Ring, der Pluspol für die 5 Volt Versorgung und der untere, mit "gezahnten" Ring, der Minuspol (Masse).
Von einer Lochraster-Platine habe ich mit einem kleinen Seitenschneider (drittes Bild, direkt links neben der digitalen Lötstation, mit den hellblauen Griffen), ein kleines, längliches Stück ausgeschnitten, welches gut in die hintere Öffnung des neuen Gehäuses passt und die Ecken etwas abgeschnitten/-gekniffen.
Zunächst habe ich die Kupferlitzen an die Kontakte der Platine gelötet, Rot am Pluspol und Schwarz am Minuspol und die Ltzen etwas länger gelassen, als die Platine lang ist, damit nachher nicht zuviel von den Litzen verstaut werden muss.
Dann habe ich (war ein guter Tipp von Wlanman) mit einem kleinen Tropfen UHU, die beiden SMD LEDs etwa mittig auf die Platine geklebt, damit ich die später besser anlöten konnte.
Danach habe ich den 47 Ohm Wiederstand "zurechtgebogen" (nur die Drahtenden😉😊) und die Drahtenden etwas gekürzt. Den Wiederstand habe ich von der Unterseite der "Miniplatine" so durchgesteckt, dass das eine Ende nachher am Pluspol der SMD LEDs anliegt und das andere Ende auf der noch freien Lochreihe der Platine. Die nun auf der LED Seite rausschauenden Enden des Wiederstands, habe ich leicht umgeknickt, dass der Wiederstand nicht wieder raus-, bzw runterfallen konnte.
Jetzt habe ich die zuvor abgeschnittenen Drahtenden des Wiederstands als Brücke zwischen den SMD LEDs verwendet um diese so parallel zu verbinden.
Nun brauchte ich nur noch die Kupferlitze ein klein wenig ab zu isolieren, etwa 5 mm, von der Seite aus, wo der Wiederstand lag, durchzuschieben und mit den entsprechenden Drähten erst zu fixieren und dann zu verlöten.
Bevor ich später die Platine in das Gehäuse setzte, habe ich noch Sicherheitshalber ein kleines Stück Isolierband über den Wiederstand und deren Kontakte geklebt, damit es später ganz sicher keinen Kurzschluß geben kann, weil die Kontakte des Chips, auf der USB Stick Platine, ziemlich am Ende der Platine waren, wo auch der Wiederstand sitzt.
Die Kupferkappe, für die Spitze, hatte ich sogar noch vor dem Bau dieses Gehäuses fertig gemacht, weil ich ursprünglich mit einem Micro USB Stick arbeiten wollte, der eine alte Radioröhre im Einsatz beleuchten sollte, was ich leider nicht so richtig hingekriegt habe, vor allem wegen des anlötens der Litze, direkt auf den Kontakten des Steckers.
Bei der Kupferkappe hatte ich erst die Öffnung für den Stecker angezeichnet, dann mit einer Mini-Flexscheibe auf dem Dremel die Längsseiten eingeschnitten (ich hatte dummerweise auch versucht, mit einer Mini-Sägescheibe die Öffnung einzuschneiden, was aber ein fataler Fehler war. Die Kappe flog im hohen Bogen weg und hatte danach eine sichtbare Macke an der Aussenseite), anschließend vorgebohrt, mit einem 3 mm Bohrer und danach den Rest mit diversen Schlüsselfeilen bearbeitet, bis die Öffnung passte.
Für das neue Gehäuse musste ich jedoch die Kappe etwas platt hauen (oval machen) damit sie besser auf das Gehäuse passt, ohne hässliche Löcher zu lassen. Also vorsichtig mit einem Hammer im vorderen Bereich, Übergang von Wand/Rand zur Fläche mit der Öffnung, drauf gehauen (ich weis, "hört" sich teilweise rabiat an, ging aber alles gut und glimpflich aus) und anschließend noch mal die Öffnung nachbearbeitet, weil sie durch das schlagen natürlich verengt wurde.
Nicht zu vergessen, die Plexiglasscheibe für die hintere Öffnung des Gehäuses. Da ich zuerst die hintere Öffnung des Gehäuses mit Sperrholz verschließen wollte, aber dann nur zwei winzige Öffnungen für das LED Licht gehabt hätte, kamm es ganz gut, dass beim Versuch, Löcher darein zu bohren, das kleine Stück Sperrholz verhunzt wurde (😆) und ich so eine Schablone hatte für das Plexiglas. Ich hatte mir also ein kleines Stück Plexiglas aus meiner großen Platte ausgeschnitten (gesägt, mit Dekupiersäge), dass verhunzte Stück Sperrholz drauf gedrückt und mit dem Dremel rundherum passend abgeschliffen. Ging super schnell und einfach, da habe ich selbst gestaunt.😁
(Leider musste ich die Platine anders herum ins Gehäuse packen, da sonst beim Einsatz in meinem Rechner, nur die Unterseite der Fähre sichtbar gewesen wäre)
Beim Gehäuse fehlten jetzt nur noch die letzten Farbarbeiten. Also, so nah wie möglich ans Original, die schwarzen Flächen bemalt, mit Tippex, ja, mit Tippex die weißen Flächen nachgearbeitet und mit schwarzem Edding, jo, wieder richtig gelesen, schwarzem Edding, die Ränder nachgearbeitet, bis mir alles gefiel.
FINALE:
Endlich der große Showdown.😃
Platine vorsichtig ins Gehäuse rein und die "Miniplatine" ebenfalls vorsichtig reingedrückt und noch das Plexiglas drauf, aber nichts verklebt, damit man zur Not wieder ans Innenleben beikommt, z.B. für Reparaturarbeiten. Und Wollah, fertig.
Ich hoffe, es gefällt euch annähernd so gut, wie es mir gefällt. Falls ihr es nachbauen wollt, viel Spaß dabei. Nochmals Entschuldigung, dass so viele Zwischenschritte bildlich fehlen und einige Bilder eher unscharf sind.
Ich hoffe auf viele Kommentare und freue mich auch über Kritik von euch.
Mit vielen Grüßen
euer Praktiker
Das war für mich, von meinen eigenen HowTos, eines der liebsten/schönsten.
Und ein paar alte Kommentare von damals:
Na siehst du . Fürs erste mal finde ich das schon recht gelungen. Vielleicht solltest du dich doch noch mal an das Projekt mit der Röhre wagen , denn du bist ja Metallbauer . Dann musst du natürlich einen Mini USB.Stick nehmen .
Danke, freut mich, dass es dir gefällt.
Nur beim anlöten der litze auf den Kontakten des Steckers, beim Mini USB Stick, habe ich die litze auf die ganze Länge der Kontakte gelötet und das war wohl falsch, denn dann bekam ich den USB Stecker nicht mehr ganz in die Buchse.
Kennst du vielleicht eine winzige LED Blinkschaltung?
Ich wollte vielleicht noch ein USB Stick als Polizeiauto bauen.😉😀
Ist die Litze eigentlich massiv oder flexibel . Ich nehme gern Flachbandkabel für feine Bastelarbeiten. Schön dünn und flexibel. Die einzelnen Adern lassen sich leicht trennen.
Meine Litze sind starr.
Ich schätze, ich darf die Litze nur am Ende der Kontakte anlöten, damit der Stecker noch rein geht.
Hast du denn nocj mal nach einer Blinkschaltung geschaut?
Na das ist doch kein Problem. Es gibt doch SMD Leds mit integrierten Blink Chip. Die sind auch nicht größer und du sparst dir die komplette Schaltung. nur wie gehabt einen Vorwiderstand
http://www.ebay.de/itm/10-Stueck-SMD-Blink-LED-0805-blau-2Hz-/371495967111
Sieht dann so aus
Wenn du sie lieber in Rund möchtest gibt es blinkende Les auch in 3 und 5 mm auf der Seite
http://stores.ebay.de/kt-elektronic/LED-3mm-blinkend-diffus-/_i.html?_fsub=12425742017