Auf Wunsch von @Electrodummy und @Holger_p hier mein (erster) Bericht/Eindruck zum Xiaomi Mi E-Scooter 1S:
Beim auspacken hatte ich kurz einen Schreckmoment, weil ich einen Reifen mit Schlauch in der Hand hatte und dachte, dass die Räder noch montiert werden müssen. Als ich dann aber den E-Scooter rausnahm sah ich, dass der E-Scooter doch schon ganz montiert ist und dass das Ersatzrad von mir zuvor entnommen wurde, was mich wiederum begeistert hat, da das wohl nicht alle Hersteller machen, ein Ersatzrad mitschicken. Außerdem waren noch ein Adapter zum aufpumpen der Reifen, das Schnellladegerät, ein 4mm Imbusschlüssel (T-Griff), 4 Senkschrauben mit Innen-Sechskant und die nötigen Datenblätter und Bedienungsanleitung beigelegt.
Zum zusammenbauen musste ich lediglich den Lenker auf die Lenker-Stange setzen und mit den 4 beigelegten Schrauben festschrauben (ich habe hinterher noch nachträglich an der Innenseite der Lenker-Stange einen Haken montiert, um z.B. eine Tasche da aufzuhängen)
Der Rahmen des E-Scooters besteht lt Beschreibung aus Luftfahrt-Aluminium, die Gesamtmaße sind (L/B/H in mm) 1087/426(Lenker)/1151, dass Trittbrett ist insgesamt 56,5 cm lang und 14,5 cm breit und gummiert, für einen sicheren Stand. Die Lenkerstange hat einen elliptischen Querschnitt. Das Design ist sehr ansprechend und die Verarbeitung wirkt insgesamt sauber und hochwertig.
Linksseitig befindet sich unterm Trittbrett vorne der Anschluss für das Schnellladegerät und hinten der Ständer. Das Vorderrad ist das Antriebsrad, mit dem 300 Watt Motor. Das Hinterrad, welches auf einer schönen Alu-Felge aufgezogen ist, hat noch eine Scheibenbremse. Auf dem hinteren Schutzblech befindet sich an der „vorderen Oberseite“ ein gummierter, größerer Haken und am hinteren Ende das LED-Rücklicht und unterhalb des Rücklichts ist die Fläche für das Versicherungskennzeichen, welches ich mir zeitnah besorgt habe. Vorne und hinten befinden sich an den Außenseiten der Räder gelbe Reflektoren und vorne, über dem Vorderrad befindet sich zudem noch ein weißer Reflektor.
Die beiden Lenker-Griffe sind gummiert und rundum mit Noppen besetzt, für einen sicheren, rutschfesten Halt. In der Mitte des Lenkers befindet sich das Display mit dem Ein-/Ausschalter und der Anzeige für Akkustand, Geschwindigkeit und Fahrmodi und dem Bluetooth-Symbol. Neben dem rechten Lenker-Griff befindet sich der Gasschalter (-hebel) und der Elektronische Bremshebel. Neben dem linken Lenker-Griff ist der mechanische Bremshebel, für die Scheibenbremse und die Klingel, deren „Betätigungshebel“ ebenfalls zum sichern des Lenkers, im zusammengeklappten Zustand, am hinteren Schutzblech dient, am gummierten, größeren Haken. An der Vorderseite des Displays befindet sich der LED-Frontscheinwerfer. Oben am Lenker geht nur der Bremszug von außen in die Lenkerstange rein, aber unten gehen linksseitig 2 Leitungen und rechtsseitig 1 Leitung raus.
Die Leitungen, die unten die Lenker-Stange verlassen, sind auch das einzige „Manko“, wie ich finde, zumindest was die Optik angeht (und die Sicherheit), denn damit könnte man theoretisch irgendwo hängenbleiben, oder ein Vandale könnte die durchknipsen, mit einem Seitenschneider.
Der Klappmechanismus, zum zusammenklappen des E-Scooters, liegt an der Innenseite und besteht aus einem großen Griff/Hebel, mit einem „Sicherungsschalter“, welcher erst gezogen (bzw. nach oben geschoben) werden muss, bevor man den großen Griff/Hebel umlegen kann. Nach erstmaligem umlegen geht es nur bis zu etwa 90 Grad in die waagerechte, dann muss man nochmal entsichern und umlegen, nach unten, damit man die Lenker-Stange nach unten umlegen/-klappen kann und mit dem „Klingelhaken“ am großen, gummierten Haken auf dem Schutzblech sichern kann. Beim hochklappen der Lenker-Stange geht man entgegengesetzt vor.
Die Reifen haben ein gutes, großes Profil für guten Gripp.
Vor der ersten Inbetriebnahme muss man erst einmal den E-Scooter ganz aufladen, mit dem beigelegten Schnellladegerät und die Xiaomi Home-App installieren.
Wenn man den E-Scooter nach dem aufladen das erste mal anstellt/einschaltet, ist der die ganze Zeit am piepen, bis man den über die App aktiviert hat. Dazu öffnet man die installierte App und folgt den Anweisungen.
Um die einzelnen Modi (schieben(? Ein gehendes Männchen), Dynamic und Sport) aufzurufen/einzustellen, muss man den Ein-/Ausschalter im Display zweimal schnell drücken, dann erscheint ein blaues D und danach ein blaues S.
Um endlich losfahren zu können (empfohlen wird mit Helm, Knie- und Ellenbogenschoner, was ich und all die meisten anderen Fahrer eines E-Scooters allerdings nicht machen), stellt man einen Fuß schon mal auf das Trittbrett, vorzugsweise vorne und mit dem anderen stößt man sich vom Boden ab, um auf eine Startgeschwindigkeit von 5 km/h zu kommen und den E-Scooter starten zu können. Ihr habt richtig gelesen, man muss sich etwas abstoßen damit man überhaupt losfahren kann. Dass macht absolut Sinn, da man sonst auch beim schieben versehentlich durch betätigen des Gashebels den Scooter schon fahren lassen kann und dann verliert, bzw sich u/o andere verletzen kann.
Natürlich habe ich den E-Scooter in den ersten Tagen ziemlich ausgiebig getestet und bin einige Kilometer gefahren, aber nur im und um den Heimatort herum.
Die Beschleunigung ist normal, halbwegs zügig, wenn man den Gashebel voll durchdrückt, aber bei schon 18/19 km/h ist Ende, nur bei Bergabfahrten kommt man auf 20 km/h, oder mit Rückenwind. Bergauf fahren ging auch bemerkenswert gut, natürlich nicht so schnell, nur etwa bis 17 km/h, bei geschätzten 10-15% Steigung und etwa 67/68 kg Körpergewicht.
Eine (gute) Federung gibt es leider nicht, deshalb merkt man beim fahren auch jede Unebenheit auf der Straße/dem Weg. Ich bin viel gepflasterte und mit Rollsplitt „geflickte“ Straßen gefahren, mit Bodenwellen und (mehr oder weniger) kleinen (Schlag-)Löchern.
Man sollte unbedingt die ganze Zeit beide Hände am Lenker lassen. Erst wenn man etwas Übung hat, kann man kurz EINE Hand vom Lenker nehmen, um z.B. sich Insekten aus dem Gesicht zu wischen/“fegen“, die bei Überlandfahrten natürlich auch ins Gesicht fliegen.
Wenn ich bergab fuhr ging es auch nur so schnell, wie der Scooter darf, also 20 km/h und wenn ich das Gas ganz wegnahm, bergab, dann blieb er fast stehen. So gesehen ist mein E-Scooter wohl auch gerade für Leute meines Alters (ü 50) gut geeignet, weil er eher sicher ist, als gefährlich, da man immer Gas geben muss, um in Bewegung zu bleiben. Falls man doch mal schnell abbremsen muss, greifen beide Bremsen, sowohl die elektronische, als auch die mechanische sehr schnell und gut.
Im Normalbetrieb reicht es völlig aus, wenn man die elektronische Bremse vorsichtig dosiert betätigt, wenn man anhalten will/muss.
Um für Nachtfahrten das Licht anzustellen, braucht man nur, wenn der E-Scooter schon eingeschaltet ist, den Ein-/Ausschalter noch einmal kurz zu betätigen. Zum ausschalten des Lichtes ebenfalls den Ein-/Ausschalter einmal kurz betätigen.
Preislich ist mein E-Scooter mit 420 Euro etwa im Mittelfeld und die angegebene Reichweite, mit vollem Akku, von 30 km, ist für mich erst mal völlig ausreichend. Wer früher schon mal einen normalen Tretroller hatte, wird mit einem E-Scooter auf jeden Fall auch klarkommen.
Sorry, dass ich kein Bild von dem Ladeanschluss und dem Ständer an der linken Seite beigefügt habe, aber ich habe es noch nicht geschafft in Bild mit der retuschierten FIN zu speichern.
@praktiker Wenns denn unbedingt sein muss geb mir Einen Schraubenschlüssel !
Aber nicht zu schnell fahren, besonders jetzt, Laub ist rutschig und Schnee und Eis sind auch nicht lustig
Vielen Dank für diesen Bericht. Mir wäre das als Forbewegungsmittel glaube ich etwas zu klein, aber für kurze Strecken in der City sind die Dinger gar nicht so schlecht, denke ich.
Man erkannt das nicht so genau auf den Bildern. Was für einen Durchmesser haben die Räder? Sind das 25cm? Oder doch mehr?
@Praktiker Toller Bericht! Danke schön dafür! Besonders, da dieser E-Scooter auch auf meiner Wunschliste steht. Wieviel Gesamtgewicht darf er fahren?
@holger_p, 8,5 Inch/Zoll. 20 km/h sind schon guter Speed.
@praktiker Ich versuche es lieber, mein Gewicht zu reduzieren als auf stärkere Roller zu schauen.
@praktiker - danke für deine Bericht. (Ich schreibe vom PC - gelesen habe ich deinen Beitrag schon auf dem Handy, gleich nach dem du ihn geschrieben hast). Es freut mich, daß der Roller so funktioniert, wie du ihn auch brauchst. Und die diversen Details erkennt man bei den vielen Rollern, die heutzutage in München rumstehen, nicht. Deshalb noch einmal vielen Dank dafür, daß du dir die Mühe gemacht hast, einen sehr ausführlichen Bericht einzustellen.
Ich für meine Person werde mir so ein Teil wohl nicht zulegen. Ich fahre den größeren Bruder, eine Africa Twin 1000. Da ist mit Stehen und Anschieben nichts mehr drin. In der Arbeit habe ich einen elektrischen Stehrollstuhl (WAVE/Kommissioniergerät). 😊
Nobody is perfect
@praktiker Ich versuche es lieber, mein Gewicht zu reduzieren als auf stärkere Roller zu schauen.
Ich nehme mal an, dir fehlen dazu nurmehr zwei Kilo. Das ist natürlich eine harte Arbeit. Kein Bier, kein Alkohol, nur schwere Gewichte stemmen...
Ich bin psychisch bei dir. 👍 😜
Nobody is perfect
@electrodummy Dankeschön für Deine Unterstützung! Schätze ich sehr. Ok, das sind um einiges mehr als zwei Kilo, aber doch zu schaffen. Allerdings finde ich jetzt Africa Twin 1000 so gut, dass ich mir die Anstrengung sparen kann.
{blue}:wink: