Hallo,
ich habe eine alte Blaupunkt Amazonas Vollstereo Typ 4610 erworben.
Tatsächlich in einem recht guten Zustand, sowohl das Radio funktioniert als auch der Plattenspieler.
Mit Hilfe von KI scheint es möglich zu sein, einen neueren Plattenspieler zu integrieren mit passenden adapterkabel. Allerdings komme ich auf einige Hürden was die Lautsprecher Thematik angeht.
an dem „Radio“ gibt es 2 Kanal Ausgänge. Die gehen jeweils zu zwei Lautsprechern und einem hinterem Ausgang des Gehäuses.
Also insgesamt 4 Lautsprecher und 2 Ausgänge. Es scheint mir so, wie als wurde aus Mono Lautsprechern eine Stereo Anlage gemacht (deshalb 4 Lautsprecher und 2 Kanäle).
da ich keine Bilder hinzufügen kann, versuche ich es zu beschreiben.
beide Radio Ausgänge haben zwei Drähte. Gelb und schwarz. Der schwarze geht direkt zum Ausgang. Der gelbe wird bei den Lautsprechern durchgeschliffen bis zum Ausgang. Ebenso geht jeweils parallel ein rotes Kabel vom Ausgang zu einem Lautsprecher.
die Rückseite von meiner Truhe sagt, dass es wohl einen Stereo (???) Ausgang pro Ausgang gibt (also zwei, einer links und einer rechts). Der linke Ausgang wurde mit Kanal 1 beschriftet, der rechte Ausgang mit Kanal 2.
insgesamt gibt es drei Buchsen pro Ausgang. Einer für den schwarzen Draht, einer für den roten Draht und einer für den gelben Draht.
Ebenso steht auf der Rückwand, dass pro Ausgang ein 5 Ohn Lautsprecher zusätzlich angeschlossen werden darf.
nun meine Frage:
kann mir einer diese Schaltung mit den Drähten erklären?
zwar sind die Lautsprecher in Funktion aber eher leise. Deswegen würde ich gerne zusätzliche Lautsprecher installieren oder die alten gegen neue austauschen.
wie mache ich das, ohne das etwas kaputt geht?
@l1esbre4ker Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN bei den Technikfans. Jetzt kannst Du auch die Bilder einfügen (Bis 2 MB gro8). So können wir Dir sicherlich besser helfen. Wie ich sehe, wurde es Dir schon beim Dampfradioforum gut geholfen. Ist Deine Frage hier noch aktuell?
Gratulation. Hier handelt es sich tatsächlich um eine Retrogerät. Gebaut 1959-60 zum damaligen nicht unerheblichen Verkaufspreis von 690 DM.
In der Musiktruhe sind Röhren verbaut die durchaus noch zu haben sind. Da der Benutzer angibt das dieses Gerät noch einwandfrei funktioniert aber die eingebauten Lautsprecher etwas dünn/ leise klingen würde ich Testweise an den beiden Ausgängen externe Boxen anschließen. Wie aus dem Schaltbild ersichtlich werden dabei die internen Lautsprecher durch die Stecker abgetrennt. Voraussetzung ist natürlich das hier an der Kabelanordnung nichts verändert wurde und im originalzustand ist.
Ich habe mal versucht hier ein Schaltbild einzufügen. Ist allerdings etwas klein geraten. Evtl. kann es in der Ansicht vergrößert werden. Auf dem Schaltbild sind die Lautsprecheranschlüsse mit dem Ausschaltekontakt gut zu sehen.
Hier ein paar Worte zu den verbauten Röhren:
EL-64 ist die Endstufe. Zuständig für den Tonausgang. Kann durchaus die Ursache für die dünne Lautstärke sein. Ist ein seltenes Sammlerstück. Als alternative käme EL-41 infrage.
EBC-91 NF Verstärker. Verstärkt die Niederfrequenzen
EABC-80 Demodulator. AM/FM Demodulator
EF-89 ZF Verstärker
ECH-81 Oszillator
Soweit die Beschreibung der verbauten Röhren. Sollte die Endstufenröhre (EL-64) ausgetauscht werden kann eine längere Suche erforderlich sein da diese nicht mehr so ohne weiteres verfügbar ist. Als alternative EL-41 (evtl. leichter zu bekommen). Sollte der spärliche Wiedergabeton auch bei den externen Lautsprechern auftreten ist ein weiterer tiefergehender Eingriff notwendig. Naturgemäß trocknen die verbauten Kondensatoren speziell bei diesem Baujahr irgendwann mal aus. Ein Austausch kann Abhilfe schaffen, ist aber mit umfangreichen Ausbau und Lötarbeiten verbunden was schon einige grundliegende Kenntnisse voraus setzt.
Über eine entsprechende Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Mein Beruf als Mediziner beinhaltet zwar nicht die Radiotechnik aber als versierter Funkamateur sehe ich mich durchaus mit dieser Materie vertraut.
Viel Erfolg und viele Grüße:
Rupi
Viele Grüße und bleibt gesund
Hallo Rupi und DIM,
vielen Dank für eure Antworten.
Die ursprüngliche Kernfrage bleibt. Im Dampfradioforum habe ich erfahren, dass ich zuerst alle Kondensatoren austauschen solle und den ein oder anderen Widerstand, der bereits durch ist.
Ich ziehe um, weshalb ich vor Januar nicht an der Musiktruhe basteln werde.
Korrekt, für das tauschen der Komponenten ist Vorwissen ein Muss - Löten kann ich, selbst bin ich gelernter Elektriker, somit ist mir nicht alles fremd (auch wenn ich mich mit Röhrentechnik nicht auskenne). Im anderem Forum hieß es, dass das Problem der Lautstärke behoben werden kann durch den Austausch der Kondensatoren.
Wie ist deine Erfahrung? Du hast mir verschiedene Bauteile genannt, meinst du, dass diese Defekt sind?
Tendenziell würde ich eventuell die Lautsprecher erweitern (bestand bleibt, aber ich baue zusätzlich welche hin), welche kannst du mir hierzu empfehlen?
Beziehungsweise, was glaubst du, wie laut die Musiktruhe ursprünglich mal war?
LG Lukas
@l1esbre4ker Hallo Lukas, leider hat sich Deine Antwort die ganze Zeit in der Liste nicht genehmigten Beiträgen versteckt. Das ist mein Fehler und ich bitte dafür um Entschuldigung. Ich hoffe, dass @Rupi Dir bald antworten kann.
@l1esbre4ker hallo und herzlich willkommen bei uns.
Ich bin auch gelernter Elektroinstallateur (in zweiter Ausbildung) und ich habe vor Jahren tatsächlich auch mal eine Musiktruhe übernommen. Allerdings ein anderes Modell und ich habe die Geräte ausgebaut und dafür meine Audio Bausteine (auch schon etwas älter) wieder eingebaut. den alten Plattenspieler von Perpetum Ebner (so oder ähnlich geschrieben) wollte ich eigentlich aufpimpen. Ich wollte die einzelnen Komponenten mit Blattgold (ist wahrscheinlich kein echtes Blattgold, was ich mir damals gekauft hatte) teilveredeln, was mir auch halbwegs gelungen war, allerdings hatte ich beim Tonabnehmer den großen Fehler begannen, dass ich den nachmachen wollte und dafür eine Gipsform mit Hilfe des Original Tonarms anfertigen wollte. Das Ergebnis war schlimm, ich konnte den Tonarm nicht ohne weiteres aus dem Gips entfernen und habe den leider zerstört. Bei der Elektrik des Plattenspielers hatte ich aber ansonsten mehr Glück. Die Kabel und Kundensator/en konnte ich recht problemlos austauschen. Die Daten stehen ja eigentlich immer drauf, Farad, Voltstärke und Plus-Anschluss. Die Art des Kondensators ergibt sich eigentlich durch die Bauform, Zylindrisch, "Quaderförmig", oder sonstiges. Für gute, vor allem günstige Kondensatoren ist Ali Express, bzw Alibaber eine gute Anlaufstelle, weil ja eh die allermeisten Elektrokomponenten aus Asien kommen. Für manche alte Bauteile kannst du unter anderem bei plattennadel.de schauen, da haben die aber, wie der Name schon vermuten lässt, nur Teile für alte Plattenspieler, also Riemen, Tonnadeln usw.
Das Austauschen der Kondensatoren macht am meisten Sinn, denn Kondensatoren sind die einzigen elektronischen Bauteile, die einem Alterungsprozess unterliegen. Dadurch verändern sich die Kapazitäten und die Schaltung funktioniert nicht mehr wie gewünscht. Der Effekt kann schon nach wenigen Jahren einsetzen.
Ob man seine Kondensatoren nun bei Alibaba/AliExpress oder doch bei Reichelt kauft, ist eine Frage der Lieferzeit und des Preises. Wenn man WIMA-Kondensatoren bei Reichelt bekommen kann, würde ich die vorziehen. WIMA ist Technologieführer bei Folienkondensatoren. Bei Herstellern aus China kann man die Kondensatoren auch bei Ali kaufen und sich am günstigen Preis freuen. Was man auf gar keinen Fall machen darf: Europäische Marken bei Ali kaufen. Denn das sind zu 99% Fälschungen.

