Früher hatte ich schon mal öfter strombedingt "einen auf die Finger" bekommen, wenn ich irgendwo unvorsichtig hingepackt habe. Mittlerweile bin ich da recht vorsichtig geworden. Was mich dabei wundert ist, wohin fließt - bei Berührung nur eines stromführenden Leiters, wie es sich gehört, eine Hand in der Hosentasche - da der Strom? Wenn ich hier an meinem Arbeitsplatz sitze und meinen Widerstand gegen den Schutzleiter messe, zeigt mein Messinstrument Overload, bei dem Gerät >= 40 MOhm, an. Das erscheint mir auch plausibel: Der Bürostuhl mit Kunststoffrollen steht auf einer Kunststoffmatte, darunter kommt ein versiegelter Holzboden, darunter erst der Estrich (falls Estrich überhaupt leitet). Meine Schuhe haben eine Kunststoffsohle und sonst habe ich keinen Kontakt zu Erde. In anderen Räumen ist es nicht viel anders: Da habe ich wieder isolierende Sohlen und beispielsweise Fliesen auf dem Boden. Über 40 MOhm bedeutet weniger als 8 uA Strom bei 325 V Spitzenspannung. Reicht das für die Empfindung, die man hat, wenn man "an den Strom packt"?
Oder ist es der Körper als Kapazität gegen Umgebung/Erde? Das Human Body Model rechnet offenbar mit 100 pF für den Menschen. Dann komme ich bei 50 Hz auf rund 10 uA. Auch nicht viel.
Hallo Max Husky
Das stimmt. der menschlich Körper stellt einen Kondensator da
Eine Messung mit einem Multimeter führt leider in die Irre, da bei so einer niedrigen Spannung der Übergangswiderstand der Haut viel zu groß ist.
Der nimmt aber mit zunehmender Spannung immer mehr ab, da dann die oberen Hautschichten einfach durch die höhere Spannung durchschlagen werden.
Laut VDE hat ein menschlicher Körper, je nach Größe und Verfassung bei 230 V ca. 1-2 Kohm Dann stimmt auch die Berechnung mit dem Kondensator nicht mehr, der wird um einiges größer. Diese kurze Ladespannung spürst du dann auch noch wenn du gut isoliert sitzt Denn egal wie groß die Kapazität de Kondensator ist. er wird eben mit 230 V geladen
Was da genau an Strom fließt hängt auch zum Teil von den Materialien und der Luftfeuchtigkeit ab. Wir haben das früher mal berechnen müssen, habe ich nach 50 Jahren aber vergessen. Ich weiß nur noch das selbst dieser verhältnismäßig kurze Impuls schon zu Herzflimmern führen kann.
Ich hoffe diese Antwort hat die etwas geholfen, auch wenn ich dir keine genauen Rechenbeispiele liefern kann
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Hallo Max Husky,
Mir wurde früher in der Schule (nur) beigebracht, dass die Stromstärke entscheidend ist und nicht die Spannung. Aber wenn der Strom durch den Körper fließen kann, also an einer Stelle rein und an anderer Stelle wieder raus, dann kann es sehr gefährlich werden.
Ich meine, dass der Strom im mA Bereich (ich bin aber nicht mehr sicher, bis zu welchem Wert) noch nicht lebensgefährlich ist.
Wenn der Strom den ganzen Körper durchfließt und man nicht mehr "die Stromquelle" loslassen kann, dann sollte jemand in der Nähe sein, der selbst isoliert ist und mit einem nichtleitenden "Hebel" den jenigen von der "Stromquelle" hebelt/löst.
Wenn man nach den FIs geht, müssten es um die 20-30 mA sein, da dann die meisten FIs auslösen, zumindest im "normalen" Wohnbereich. In Stallungen, Laboren, Kliniken und sonstigen speziellen Räumlichkeiten sind die Werte natürlich niedriger, wenn ich mich richtig erinnere.
Gruß Praktiker
(Gleich hagelt es sicher wieder Kritik) 😐 😒
Ich hab noch was gefunden, was dir vielleicht etwas weiterhilft.
Ne, hagelt es nicht, aber erstens muss ein FI vorhanden sein und der schützt auch nicht vor einem Stromschlag. Du gibst nur nicht gleich den Löffel an. Aber merken tust du trotzdem was.
Geschrieben wird auch viel, aber keiner kann die genaue Situation vor Ort beurteilen . Deshalb immer bedenken 230 Volt Wechselspannung sollte man nie unterschätzen
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Das stimmt. Ich habe mal von einem Fall gehört oder gelesen, wo ein Bauarbeiter auf einem Gerüst, welches von Regen feucht war, eine defekte Kabeltrommel angefasst hatte und mit der anderen Hand sich auch am Gerüst festgehalten hat.
Er bekam natürlich einen Stromschlag und weil der Strom durch den ganzen Körper strömte und er verkrampfte, konnte er nicht mehr loslassen. Wenn ich mich recht erinnere starb der Mann an den Folgen.
In einem anderen Fall wollte ein Elektroinstallateur (viele Jahre Berufserfahrung) einen E-Herd anschließen, ohne vorher den Strom abzustellen. Er dachte wohl, dass die dicke Hornhaut an seinen Händen ihn wohl schützen würde. Da hatte er aber leider falsch gedacht. Er starb an einen Stromschlag.
Von daher ist es schon ganz gut und richtig, dass du jedesmal darauf hinweist, dass man Arbeiten an elektrischen Geräten/Einrichtungen unbedingt Fachleuten überlassen sollte.
Danke für Eure Antworten. So ganz klar ist mir trotzdem noch nicht, warum man was spürt, wenn man gut isoliert gegen Erde am Arbeitsplatz sitzt und an die Phase kommt. Immerhin wird in D ja auch an eingeschalteten Leitungen - jedenfalls bis in den Mittelspannungsbereich - gearbeitet. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass in anderen Ländern sogar bis in den Höchstspanungsbereich Leitungen für Arbeiten nicht abgeschaltet werden, da sind aber neben Isolierung noch weitere Schutzmaßnahmen wie leitfähiger Ganzkörperanzug - offenbar als Schutz gegen kapazitive Ableitströme - notwendig.
Mein Schwiegervater als ausgebildeten Elektriker hat regelmäßig im 230 V Hausnetz zur Prüfung der Spannungsfreiheit statt zu messen einfach mal kurz die Phase mit dem Finger angetippt. Er hat das immer überlebt. Würde ich nie und nimmer machen. Ich bin aber auch Schwachströmer 😉 .
Warum das so ist kann wohl keiner wirklich beantworten, das liegt wohl wirklich an diversen Faktoren.
Solche "Stromtester" wie deinen Schwiegervater kenne ich auch.
Ich glaube für die hat Klaus Lage mal das Lied geschrieben " Tausend mal berührt-tausend mal ist nichts passiert "
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Wenn an Hochspannungsleitungen gearbeitet wird, vom Hubschrauber aus, dann wird ja der Heli über einen Stab mit der Hochspannungsleitung verbunden, um die Frequenz auszugleichen, wenn ich das damals richtig verstanden habe.
Was ich mir wohl vorstellen kann, warum man trotz Isolierung etwas fühlen kann ist, weil der menschliche Körper zu ca 60% aus Wasser besteht und es sich um Wechselspannung/-strom handelt.
Solange der Elektriker eine Hand in der Hosentasche hat und festes Schuhwerk an hat, passiert in der Tat in der Regel nichts. Das hat mir mal ein Elektrikermeister in einem meiner Praktika erklärt. Der Körper ist zwar ein guter Leiter, das feste Schuhwerk und die feste Kleidung aber nicht. Solange man mit der anderen Hand keine Erde berührt, passiert daher in den meisten Fällen eben nichts. Natürlich hat er sehr eindringlich davon abgeraten!
Und er hat mir auch gleich ganz praktisch im Werksnetz gezeigt, warum man immer alle Adern durchmessen muss. Denn in dem Werksnetz gab es die 230V zwischen zwei Leitern, nicht wie üblich zwischen Leiter und Null.
Tja, Elektrizität kann Spaß machen. Wenn dir mal 27 KV ( DC) von einem abgefallenem Farbbildröhren-Anschluss ein Loch durch den Finger geschossen hat , schaut man wirklich blöd. Da an diesem Anschluss aber kaum Strom fleißt war der Überraschungseffekt das größere Übel.
Es floss nicht mal Blut. Nur ein kleiner schwarzer Punkt auf der Fingerkuppe und im Fingernagel . Gut, gespürt hat man es schon, aber das war lange nicht so schlimm wie ein Stromschlag von 230 V AC
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Bei aller Liebe zu elektrischen Geräten... Strom ist nicht so meines, und diese Geschichten tragen nicht dazu bei, dass Strom und ich bessere Freunde werden 😑 😮
Ach, irgendwann werden solche Pannen zur Gewohnheit, aber vorsichtig bin ich trotzdem noch
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Das will ich hoffen 😉
Naja, ich hab im Haus auch schon Lampen angeschlossen wenngleich ich natürlich weiß, dass man auch dafür besser einen Elektriker holen sollte. Aber die grundsätzlichen Vorgehensweisen kenne ich natürlich. Dennoch muss ich sagen, ich hab immer ein mulmiges Gefühl, ich mag das einfach nicht mit Strom zu arbeiten.
Naja, Lampen und Schalter klemme ich sogar unter Spannung an. Bei Steckdosen schalte ich dann doch lieber ab. Selbst bei kleine Verteilungen ist es mit den neuen Wago klemmen kein Problem das Ganze unter Spannung zu machen.
Aber das ist jetzt kein Empfehlung es nachzumachen . Dazu gehört auch einiges an Erfahrung
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