Wer in den analogen Achtzigern den Rundfunk fremder Länder hören wollte, brauchte noch einen Weltempfänger.
Allerdings war KW-Hören nicht ganz einfach. Es kam auf die Tages- und Jahreszeiten das Wetter und auf die Empfänger-Qualität an.
Irgendwann wolle ich auch einen, konnte mir aber die großen Flaggschiffe wie die Grundig Satellit Serie nicht leisten
Mein Glück war, ich hatte einen Bekannten der zur See fuhr und mir einen Sony ICF 7600D direkt aus Japan mitgebracht hat. Kostete da nur die Hälfte als bei uns Der war recht Kompakt, hatte aber trotzdem einen recht guten Empfang. und SSB
Frequenzen: | 153 - 26100 kHz, UKW |
Zusätzlich hatte er noch einen Vorteil. Der UKW Bereich fing bei 76 Mhz an, man konnte somit Polizei, Feuerwehr und noch ein paar Dienste mithören. War zwar verboten aber was solls 🤣
Ich habe ihn heute noch, obwohl auf KW immer weniger zu empfangen ist, auch moderne Elektronik wie Schaltnetzteile stören extrem. Heute läuft eben alles über Internet-Streaming und der verbotene Funk ist auch digital geworden
Hattet ihr auch mal einen Weltempfänger oder auf KW gesurft ?
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Wenn ich mich halbwegs richtig erinnere, dann hatten wir früher so ein Radio.
Grundig RTV 360 war ein günstiges Stereo Radio , nicht mal Hifi und schon lange kein Weltempfänger. Er hatte zwar 2 KW Bereiche aber die waren nicht besonders empfangsstark .
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
An ein anderes/besseres Gerät, in meiner Kindheit, kann ich mich leider nicht erinnern.
Später hatte mein Vater u/o ich wohl kleine, jüngere Weltempfänger, aber so große "Klopper" hatten wir, soweit ich weiss nicht.
Es handelt sich bei dem Eingangs abgebildeten Gerät um den Grundig 300 Satellit Weltempfänger.
Als ich diesen Bericht hier gelesen hatte viel mir auf das dieses Gerät bei mir noch im Fundus existiert. Anlässlich einer Einladung des DARC zur Funkausstellung in Berlin in den 80er Jahren konnte man dieses Gerät dort bestellen. Der immense Preis von 1200 DM wurde hier eher vernachlässigt.
Ausschlaggebend war hier die SSB Empfangstechnik.
Leider hatte die ganze Geschichte ein unangenehmes Nachspiel. Eines Tages läutete die Polizei an meiner Wohnungstüre. In Begleitung von Beamten der Funkmessstelle der Bundespost wurde mir ein Durchsuchungsbeschluss präsentiert mit der Begründung das sich ein illegales Empfangsgerät in meinem Besitz befindet mit dem man sogar den Polizeifunk abhören könnte. Tatsächlich fehlte an dem Gerät die sogenannte FTZ Nummer und war somit nicht genehmigt.
Es stellte sich heraus das der Händler der Geräte bei den Finanzbehörden auffällig geworden war und alle Geschäftsunterlagen beschlagnahmt wurden. Darunter auch die Kundenliste. Somit war also auch ich als Käufer offenbart. Natürlich wurden die Käuferadressen an die Staatsanwaltschaft weitergereicht um den Gebrauch von illegalen Geräten zu verfolgen.
Der Grundig Satellit wurde beschlagnahmt. In der späteren Vernehmung bei der Staatsanwaltschaft wurde klargestellt das mein Gerät original verpackt und nicht empfangsbereit gelagert war. Es stellte somit eine Handelsware dar deren Besitz nicht strafbar ist. Anders ist die Situation bei Antreffen eines Betriebsbereiten Gerätes. Da gibt es ein Betriebsverbot und ist somit strafbar.
Mit dem Ausdruck des Bedauerns wurde mir das Gerät zurückgegeben und ist seitdem von mir auch nicht mehr genutzt. Erst der Beitrag hier erinnerte mich wieder an seine Existenz.
irgendwann hatte ich mir auch mal so einen Empfänger zugelegt, damit ich auch meinen Reisen deutsche Sender hören konnte
Aber der Polizeifunk lief doch eigentlich zwischen 84-87 Mhz und bei Geräten für den deutschen Markt fing UKW erst bei 87,5 Mhz an
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Der Empfänger war in der Lage auch den Funkverkehr im BOS Bereich (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zu empfangen. Dieser beginnt im 74 Mhz Bereich und war somit auch mit diesem Gerät empfangbar. Zu der damaligen Zeit war dieser Umstand schon Anlass genug dem Gerät die erforderliche FTZ-Funktechnische Zulassungsnummer- zu verweigern. Entsprechend der damaligen Gesetzgebung wurde unterschieden zwischen Besitz und Betriebsverbot. Empfänger auch ohne FTZ konnten gehandelt und frei erworben werden. Der Betrieb allerdings war verboten. Anders sieht es mit Lizenzpflichtigen Sendeanlagen aus. Hier gilt das Besitz und Betriebsverbot. Diese dürfen ohne Nachweis weder verkauft noch besessen werden. Darunter fallen auch Sendeanlagen für den Amateurfunk.
Bei den zu der damaligen Zeit üblichen UKW Empfängern begann der Empfangsbereich mit 88Mhz und endete mit 104Mhz. Im untersten Bereich bei 88Mhz war das nervende Trillern von Eurosignal zu hören. Ein Postdienst der schon lange eingestellt wurde. Versierte Bastler waren in der Lage das Frequenzband soweit nach unten zu spreizen das die nachfolgenden BOS Sender hörbar wurden. Es musste dafür nur die richtige Trimmspule auf der Platine gefunden werden. Dies konnte aber nicht beliebig erweitert werden da irgendwann die ZF so verstellt wurde das gar nicht mehr ging. Wer sich mal die Zeit nimmt und googelt kann Nachlesen wie viele Besitzer von so manipulierten Geräten in die Mühlen der Strafverfolgung gelangten. Da waren wirklich harte Strafen verhängt worden und der oftmalige Satz man hätte das Gerät so gekauft wie vorgefunden war völlig nutzlos. Jeder Besitzer war für den rechtmäßigen Zustand des erworbenen Produktes selbst verantwortlich. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Ja, wenn man erwischt wurde konnte es teuer werden. Aber trotzdem habe ich einige Radios modifiziert Der Reitz war halt zu groß.
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
@Wlanman: wem sagst du das. Aber mit Einführung von Empfängern mit automatischen Sendersuchlauf, damals als Pionier Radio Becker genannt war es beinahe unmöglich das Frequenzband zu verschieben.
Ja, und um das Kind auch beim Namen zu nennen : PLL Tuner
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Unsere integrierte Leitstelle ist für Feuerwehr und Rettungsdienst zuständig. Unter der Rufnummer 112 werden beide Dienste koordiniert.
Mit Einführung des digital Funk kommen nun Geräte zum Einsatz die als Handgeräte verwendet werden. Da die digitale Technik auf der Handybasis funktioniert gibt es so gut wie keine Funklöcher mehr.
Das 4 Meterband wird nur für Alarmierung von Funkwecker und Sirenen verwendet. Die UKW Geräte FuG 7b von Telefunken sind zwar noch in den Fahrzeugen verbaut, dienen aber nur für Situationen in denen der Funkverkehr getrennt abgekoppelt wird wie Großschadensereignisse mit THW usw. die noch nicht in das digitale Netz eingebunden sind. Ansonsten ist es auf den alten Frequenzen still geworden. Schade um die FuG 7b Geräte, diese sind nach wie vor von den Funkamateuren heiß begehrt. Aber in nächster Zeit, wenn diese Geräte abgestoßen werden kann man sie sicher für ein Butterbrot kaufen.
Sag bloß die FuG 7b sind immer noch im Einsatz. Die hatten wir schon als ich beim THW eingetreten bin und das war Ende der 60er.
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Diese Bauart gibt es seit 1967 und ist nach wie vor unverwüstlich. Da es leider keinen Werkskundendienst mehr gibt haben unsere Kreisverbände eigene Funkwerkstätten eingerichtet die auf diesen Typ spezialisiert sind. Die Umrüstung auf Handsprechapparate mit Bedienfeld und SMS Übermittlungen waren hier problemlos möglich. In jeder Leitstelle des BRK und den Feuerwehren steht das FuG 7b als Zentrales Funkgerät. Natürlich erfolgt die Funkübermittlung über Ober und Unterbandfrequenzen im Gegensprechverkehr in Verbindung mit Relaisstationen die erst die erforderliche Funkabdeckung ermöglichen.
Aber leider ist auch hier der Zahn der Zeit vorüber gegangen und wird sicher bald ein Fall für die Retroecke werden.