Hallo Community,
Wir alle sind ja viel im Internet unterwegs und auf jeder Seite soll man bestätigen, dass man mit den Cookies einverstanden ist. Soweit, so akzeptabel.
Was mich persönlich jedoch aufregt ist, dass manche Seiten so aufdringlich sind, dass man nicht ein Wort oder Bild zu sehen bekommt, bevor man nicht die Cookies akzeptiert.
Ich dachte mit dem neuen Datenschutzgesetz wäre so etwas auch hinfällig.
Sind solche Vorgehensweisen wirklich legal/konform/zulässig?
Wir bitten zwar auch auf unserer Seite, die Cookies zu akzeptieren, aber bei uns kann man trotzdem die Community durchstöbern, auch ohne die Cookies zu akzeptieren.
Da ich davon ausgehe, dass @Holger_p und @Dim davon die meiste Ahnung haben, hoffe ich auf eine Antwort von einem der beiden, oder von beiden.
LG Praktiker
@praktiker Hallo Praktiker, Das ist eine sehr berechtigte Frage, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Egal wie blöd es klingt, aber die ganze Situation ist genau DSGVO verschuldet. Früher waren die Cookies fleißig im Hintergrund aktiv, ohne das der Endnutzer etwas davon mitbekommen hat. Nach den neuen Richtlinien müssen die Webseitenbetreiber die Nutzer nicht nur über die Cookie-Nutzung informieren, sondern der Nutzer soll der Verwendung von Cookies ganz gezielt zustimmen.
Deswegen gehen manche Seiten die Sache deutlich aggressiver an und fordern die aktive Zustimmung des Nutzers auf. Besonders wichtig sind für diese Seiten die Marketing-Cookies, da von diesen sogar Existenz bedroht werden kann. Nur einige Beispiele sind die Google-Fonts, Google Analytics, Ads, Shop-Funktionen, CRM-Systeme, Kundenrückgewinnung, Plugins etc. Sogar in unserer Community war ich gezwungen, Google-Captcha-Abfrage zu deaktivieren, weil diese sonst ohne aktive Marketing-Cookie-Zustimmung nicht funktionieren würde.
Dim hat die grundlegenden Dinge ja schon sehr gut erklärt.
Es hat jedoch nicht nur was mit der DSGVO zu tun, sondern es gab erst Ende Mai (Anfang Juni ging es durch die Presse) noch ein BGH Urteil zum Thema Cookies. Und das verbietet sogar die Vorbelegung des Auswahlfeldes "Ich bin mit allem einverstanden".
Deine Frage, ob es rechtens ist, dass man ohne Zustimmung nichts sieht? Das ist nicht ganz klar. Was allerdings klar ist und das wird solchen Seitenbetreibern zum Bumerang: Die Pflichtangaben dürfen nicht durch Hinweise wegen Cookies oder Adblockerblockaden unerreichbar werden. Das ist unzulässig. Allerdings wirst Du Dich wundern, auf wievielen Seiten das der Fall ist. Da ist wohl mal wieder eine Abmahnwelle nötig.
@Dim, danke für deine Antwort. Dann sollte der User aber auch auf allen Seiten die Wahl haben, welche Cookies er akzeptieren will. Ich hab in letzter Zeit einige Webseiten besucht, wo ich keine Wahl hatte, welche Cookies ich akzeptieren will. Ist das auch noch legal, dass die Betreiber den User alle Cookies aufzwingen, wenn er weiter auf der Seite bleiben will?
@Holger_p, leider habe ich schon einige Seiten der Art, wo man gar nichts sehen, bzw lesen kann, bevor man nicht die Cookies akzeptiert. Was meinst du denn mit Pflichtangaben, die erreichbar sein müssen?
Gegen Cookies, die speichern, was ich auf der Seite anschaue/suche/lese habe ich ja nichts, nur gegen die anderen, wie die fürs Marketing, die mich dann hinterher in gewisser Weise mit Werbung zumüllen/bombardieren.
@praktiker Marketing-Cookies haben nicht unbedingt mit Werbungsbombardierung zu tun. Es geht auch um die Statistiken. Pflichtangaben sind Impressum, AGB wenn notwendig, Datenschutzhinweis, Cookie-Richtlinie. Nicht alle Seitenbetreiber achten auf die aktuelle Richtlinie. Viele nutzen einfach falsche Tools. Die anderen wollen für die richtig guten Tools nicht bezahlen. Es geht da sehr oft um die monatlichen Kosten. Und da kommt einiges zusammen. Die kleinen Fische interessieren meistens die großen Haie nicht. Es gibt aber auch genug Fälle, wo auch bei den großen Anbietern die Anforderungen nicht, nicht richtig oder nicht vollständig umgesetzt sind. Und generell, wenn Du mit gar keinen Cookies einverstanden bin, müsstest Du die Seite lieber verlassen, da es schon nicht so viele Seiten gibt, die ohne Cookies auskommen. Alternativ kannst Du auch alle Cookies beim Browser-Schließung löschen oder im Browser-Datenschutz-Einstellungen einstellen, dass Dein Browser keine oder nur bestimmte Cookies akzeptiert. Einstellung für "keine Cookies akzeptieren" bringt mit sich gewisse Nachteile, da einige Seiten dann nicht die volle Funktionalität haben.
Danke @Dim, jetzt verstehe ich ein wenig besser, wie das mit den Cookies läuft.
Mir geht es auch vorwiegend darum, noch möglichst viel "Anonymität" zu behalten/bewahren.
Google weiss zwar angeblich eh schon alles über uns User, aber als ich mich das letzte mal selber gegoogelt habe, habe ich nichts gefunden. Ich bin auch nicht bei Facebook, nur bei Whatsapp (ok, gehört zu Facebook) und Twitter, aber da bin ich sehr wenig unterwegs, bei Twitter.
@praktiker Es wird Dich sicher nicht beruhigen - es gibt auch weitere Möglichkeiten, einen Nutzer auch ohne Cookies zu verfolgen (tracken, identifizieren). Mit so genanntem Fingerprinting (digitalen Fingerabdruck) werden die relevanten Daten vom System wie Auflösung, Browserversion, besuchte Webseite, IP-Adresse, Schriftarten usw abgespeichert. So kann fast jeder Nutzer wieder erkannt werden.
egal wie, ich finde es schon beängstigend, wie gläsern wir sind, egal, was wir machen
Ich persönlich würde behaupten, dass Google zwar wohl einiges weiss, von mir, aber nicht alles. Wenn ich mich selber versuche zu googeln und keine Daten erhalte, erst Recht kein Bild, dann bin ich ziemlich sicher, dass Google NICHT ALLES über mich weiss und ich will natürlich gerne, dass es so bleibt. Genau deshalb möchte ich nicht immer alle Cookies akzeptieren müssen.
@praktiker Mit Pflichtangaben sind die Angaben auf einer Webseite gemeint, die man aufgrund von Gesetzen oder gesetzesähnlichen Vorschriften haben muss. Dazu zählen eben Impressum und Datenschutzhinweise.
Achtung "Privatseiten": In der Theorie muss eine private Seite kein Impressum haben. In vielen Fällen besteht aber auch bei privaten Seiten die Pflicht zu den Datenschutzhinweisen. Wie kommt das? Die Abgrenzung, was privat ist und was nicht, ist in verschiedenen Gesetzen unterschiedlich. Mal wird zwischen privat und gewerblich unterschieden, mal zwischen privat und geschäftlich und mal sogar nur zwischen privat und geschäftsmäßig.
Ganz grobe Faustregel: Sobald man auf einer Webseite interagieren kann und sei es nur das inzwischen kaum noch verbreitete "Gästebuch", sind Datenschutzhinweise erforderlich. Ein Impressum nach Telemediengesetz ist dann noch nicht erforderlich, aber letztenendes sind fast alle Angaben des privaten Impressums auch in der Datenschutzerklärung zu machen.
Ganz schön kompliziert das alles. Da muss man ja bald einen IP Fachmann oder Anwalt haben, wenn man auch nur eine einfache eigene Seite führen will.🤔🙄
@praktiker Das ist wie mit dem Hasen und dem Igel . Wenns mal schnell gehen soll hat man Stacheldraht. Das eine was man will und das andere was man Preisgibt . Man muss sich auch mal darüber bewusst sein das jedes Ding seinen Preis hat . Entweder man traut schau wehm oder man schaut nach dem wem man Traut . Die einen greifen die Daten ab und verwischen sie in Anonymität so das keiner mehr wissen kann wer hinter den Daten steckt die geliefert werden . DEM kann Ich zustimmen . Damit muss man Leben . Das andere Daten Liefern die in eine bestimmte Richtung wie auch immer gehen und GEziehlt verwertet werden ist krass und für mich nicht so akzeptabel . ( geziehlte werbung auch den Kunden etc . u.s.w. ) . Googel Analytic ist sehr daran interessiert was der User so macht und er auch nicht macht(umschrieben). Entweder man gewöhnt sich daran oder man gibt gleich seine Daten Preis wenn Ich mal nach IRGENDWELCHEN unnützen Dingen suche. Man wird Gläsern ob man es möchte oder nicht. INSOFER ist man das im Internet was man selber geschrieben hat oder irgendwo mal nachgeschaut hat . Denn wenn man die Daten hat kann man manuell nachgehen . INsofern wird man ja selber zum Cookie wenn man mal sich die Mühe macht auf irgendwelchen Seiten nach angeboten zu schauen .