Da sich die Software Storage-Executive für die erworbene SSD als totaler Reinfall zeigte war ich auf der Suche nach einem geeigneten Programm. Fündig geworden bin ich bei Abelssoft. Hier wird SSDFresh angeboten. Dieses Tool ist in einer kostenfreien Version erhältlich und hat mich mit seinen vielzähligen Einstellmöglichkeiten total überzeugt.
Nachteil: Kostenfreie Freischaltung erfordert Registrierung.
Beim Beenden wird um eine freiwillige Spende von 10 Euro gebeten was man aber ablehnen kann.
Im Anhang einige Screenshoots die sehr Aussagekräftig sind.
https://www.abelssoft.de/de/windows/System-Tools/SSD-Fresh
Hallo Technikfan,
ich schreibe es nur ungerne, aber unter Windows 10 sind solche Programme schlichtweg Zeitverschwendung.
Bei Windows 7 macht es vor/nach einem Umzug von HDD auf SSD durchaus Sinn, einige Dinge einmal zu optimieren. Anstatt zu Software zu suchen, die das erledigt, kann man das auch selbst machen. Das Wichtigste ist Aufräumen und eine gründliche Defragmentierung VOR dem Umzug. Hierzu kann man unter Windows ausnahmsweise auch gute Fremdsoftware einsetzen.
Nachdem Umzug merkt Windows 7 nicht, dass es nun auf einer SSD läuft, da sollte man einige Dinge anpassen. Da gibt es hunderte einschlägiger Artikel im Netz und selbst da wird schon vieles übertrieben.
Bei Windows 10 sieht die Welt ganze anders aus. Windows 10 erkennt den Umzug und stellt fast alles selbstständig optimal ein. So ein extra Tool schadet im besten Fall nicht - ausser gutem Aussehen ist der Nutzfaktor nahezu null. Deine Software ist brutal darauf aus, die Schreibzugriffe zu minimieren. Kann man machen. Muss man aber nicht. Denn selbst Hibernate (Schnellstart) ist kein SSD-Tod, wie es die Computer Bild mal titelte. Dennoch, je nach Nutzung ist die Belastung durch Hibernate schon groß.
Kurios: In den Screenshots taucht das Vorladen (Prefetch, manchmal auch Superfetch genannt) von Programmen auf. Das belastet die SSD gar nicht, denn hier geht es um das Lesen. Beim Start von Windows und einigen ausgewählten MS-Anwendungen werden Dateien vorgeladen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit als Nächstes benötigt werden. Gehörte früher immer zu den ultimativen Geheimtipps der SSD Optimierung und mußte unter Windows 7 unbedingt abgeschaltet werden. Ein Mythos. Ja, Windows 7 nutzte einen Prefetch Wert von 3, das war ein wenig viel bei SSD Einsatz. Das Abschalten (Wert 0) gemäß Mythos brachte da etwas Beschleunigung. ABER: Wurde Windows frisch auf eine SSD installiert, war der Wert nicht 3 oder 0, sondern 1. Und damit bootete mein Rechner am schnellsten. So kann unsinnig Prefetch also mit SSD nicht.
Ein andere Mythos war das Abschalten der Auslagerungsdatei oder Verlagern auf eine noch im Rechner vorhandene HDD. Um Gottes Willen! Einige schlecht programmierte Programme laufen ohne Auslagerungsdatei gar nicht mehr! Und wenn man sie wirklich braucht, dann ist eine SSD bei dieser Datei der ultimative Kick! Relativ wenig Schreibzugriffe mit größeren Blöcken stehen einer gewaltigen Anzahl kleiner Lesezugriffe gegenüber. Also ideales Einsatzgebiet für eine SSD! Was nämliche viele nicht kapieren. Diese riesige Auslagerungsdatei wird einmal geschrieben, also erstellt. Und wenn man sie nicht bei jedem Runterfahren löscht (auch ein Angebot einiger dieser ultimativ sinnlosen Tools und da sind wir dann beim SCHADEN), dann schreibt Windows da erst bei Bedarf rein. Vorher nicht! Also keine unnötigen Schreibzugriffe, kein SSD Verschleiß. Wer also viel Speicher hat und bei einer großen Datei Pagefile.sys Angst um seine SSD bekommt, kann ganz beruhigt sein. Man dann die Datei kleiner machen. Muss man aber nicht. Ausser mehr freiem Speicherplatz auf der SSD hat das keinen Vorteil.
Was lernen wir daraus? Richtig, Microsoft kennt Windows sehr gut und die Defaults werden immer besser. Viele Mythen aus alten Windows Zeiten schaden inzwischen mehr als sie nutzen. Und Windows 10 bei jedem Komplett Update im Prinzip eh neu installiert wird, kannst Du davon ausgehen, dass spätestens beim Installieren von 1903 auch der letzte kleinste Wert von Windows optimal eingestellt ist. Ohne eigene Arbeit, ohne nervige Bettel- oder Registriermich-Fenster.
👍 👍 👍
Seit Windows 10 habe ich tatsächlich aufgehört etwas zu tunen und im Registry zu fummeln. Und es läuft...
Also ich finde auch, Win 10 passt schon gut selber auf sich auf. Da braucht man keine zusätzlichen Programme die öfter mehr Schaden anrichten als nützen. Der einzige Nachteil ist in meinen Augen das die großen Updates noch immer zu Problemen führen können. Aber ich denke mal bei der Vielfalt an Hardware evtl. auch verständlich. Oft entstehen die Probleme aber auch wenn so Programme wie CCleaner genutzt werden und die User nicht wissen was sie tun. Ich halte von solchen Programme eh nichts, da ich schon einige Rechner neu aufsetzen musste weil Windows damit zerschossen wurde
Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!
Ergänzung:
Habe aktuell aber ein Problemchen - bei einigen Programmen gehen die Icons kaputt. Keine Tricks bis jetzt geholfen.
Die Ausführungen von Holger_P sind sehr ausführlich und zeugen von einem großen Sachverstand. Natürlich dachte ich hiermit meinem Rechner noch das Quäntchen in Sachen Geschwindigkeit zu geben. Leider war in allen Recherchen keinerlei Hinweis auf die dadurch entstehenden Nachteile zu finden.
Da ja für Win10 ein Produktupdate auf eine höhere Version 1903 ansteht werden damit sicher auch die veränderten Parameter korrigiert. Sollte dies zutreffen wird natürlich die verwende Software entfernt.
Ja, die "großen" Updates können in Einzelfällen zu ganz massiven Problemen führen. Die Idee, Windows im Grunde neu zu installieren, ist ja eigentlich ganz nett. Aber wehe, man nutzt Treiber, die Windows 10 nicht schmecken. Das habe ich bei einem Acer Notebook erlebt. Zwei Updates gingen gut, beim dritten hat der Acer-Videotreiber gestört. Trotz Intel Chipsatz. Das Ende vom Lied: Nach ein oder zwei ausgelassenen Updates und diversen erfolglosen Versuchen, vor dem Update einfach den Grafiktreiber zu deinstallieren, wurde Windows komplett platt gemacht. Vielleicht hätte man das von Anfang an machen sollen, denn die org. Installation war die Werksinstallation von Acer mit diversen unnützen Zugaben, die man gar nicht alle los wurde.