Moin @Wlanman,

Ich hab sogar in all den Jahren mehrere Tante Emma Läden kennen gelernt.

Bei uns, im Dorf hatten wir früher 2 davon. Leider hat der eine vor Jahren geschlossen, weil der Besitzer in Ruhestand gegangen ist und jetzt bei seiner Tochter und ihrem Mann, gleich neben dem ehemaligen Laden wohnt und der 2. besteht noch. Allerdings ist das Hauptgeschäft des 2. Ladens Backwaren (auch mit Bulli rumbringen) und Getränke Markt.

Einen 3. Gab es früher mal in einem Ort, nahe Hilter, südlich von Osnabrück, wo ich mal kurze Zeit gewohnt habe.

Der lange geschlossene Laden in unserem Ort hatte sogar noch eine Kneipe, die heute nur noch bei Feierlichkeiten geöffnet ist, oder beim Fastabend, was du vielleicht auch noch kennst.

Ob die 2. Kneipe im Ort noch los ist, weis ich leider nicht, da die Besitzer schon sehr alt sind.

In unserem Nachbarort hat unser anderer Kleinladen auch noch eine Filiale, die auch sehr klein ist.

Und Kioske gibt es auch noch in unserer Gegend, zumindest in Lingen.

VG Praktiker 

Tja, wird alles weniger . Vor ein paar Jahren hatten wir auch noch eine Kneipe im Dorf, sogar mit einem kleinen Biergarten. Aber der Wirt hat auch aus Altersgründen aufgegeben.

Aber wir haben eine kleine Pension im Ort, da können nicht nur die Gäste sondern auch Dorfbewohner draußen ein kühles Bier trinken

Wir haben auch noch ein kleines Dorf-/Dielencafe und ein kleines Restaurant, dass leider auch nur zu bestimmten Anlässen geöffnet hat.

Ein sehr gutes Hofcafe haben wir 3 km entfernt. Alle Kuchen selbst gemacht. Trotz meiner Diabetes muss ich mir da ab und zu ein Stück Torte gönnen, weil sie so lecker sind

Natürlich kennt man noch die Tante Emma Läden. Wobei bei uns im Ort schon die Lebensmittelläden größer und zu kleinen Supermärkten wurden. Aber in anderen Dörfern nördlich von Osnabrück gab es die länger. Und im Belmer Ortsteil Vehrte gibt es auch wieder einen Dorfladen. Bei uns in Wallenhorst nicht - dazu sind die Supermärkte viel zu groß und dominant. Wir konnten vor zwei Jahren gerade noch verhindern, dass ein neues Center mit weiteren 5.000m² Verkaufsfläche für Lebensmittel gebaut wird. Mitten im Ortskern eine Parkplatzwüste (300 Stellplätze) und ein fetter REWE sowie ein Discounter waren geplant und wurden knapp verhindert.

Ich glaube es findet auch langsam ein Umdenken statt. Viele Kunden wollen lieber mehr Qualität als billige Preise. Dazu kommen in letzter Zeit die ganzen Rückruf-Aktionen der Discounter

Wir habe in Soltau auch ein Einkaufszentrum aber viele Märkte sind da schon raus, weil die Umsätze nicht mehr stimmen. Gut, das mag auch daran liegen weil viele  Besatzungstruppen abgezogen worden sind, die ja ein großes Kundenpotential darstellten. 

Wenn ich aber Meinungen  in unserer Umgebung höre kaufen die Leute lieber wieder beim Metzger ihres Vertrauens, in Hofläden und auf dem Wochenmarkt bei regionalen Händlern ein. Kostet zwar etwas mehr, aber ich kann auch die Menge bekommen die ich wirklich brauche . Und es ist frisch und das merkt man auch am Geschmack  

PS. Bald wir mein Bauer wieder anrufen ob ich ein frisches Hähnchen möchte. Das wiegt dann aber ca. 4 KG und ist nicht so ein Krüppel wie aus der Tiefkühltruhe

Ja das waren noch Zeiten, heute müssen selbst die Bäcker um´s überleben kämpfen. Bei uns ging man früher zum "Kathrina" oder bei "Bleschmed´s Anna" oder bei de "Ladda". Das erste war ein Edeka-Geschäft, das Letzte ein Spar-Laden und Anna führte eine Gemischtwarenhandlung.

Sowas kann man sich heute garnicht mehr vorstellen, das Spar-Geschäft, war im Keller von deren Wohnhaus, dunkel, klein, eng - aber nur 30 Meter von unserem Haus weg, das Edeka kann man auch nicht mit einem Heutigen vergleichen - 2 Regalreihen mit allem was so gebraucht werden könnte, zB Waschmittel, Spiegel, Nagelfeilen, Mausefallen, usw... Daneben Obst und Gemüse, Süßigkeiten, Zeitschriften.... dahinter dann ein Bereich mit Kleider, eine Kühltheke, Oben die Wurst, Fleisch und Brottheke, geführt von 2 alten Damen die auch gleichzeitig die Informationsstelle für den Dorftratsch waren. Es wurde sich über "Jeden das Maul zerrissen" - wie man bei uns so schön sagt 😉  Ich kann mich noch gut dran erinnern, 30 Minuten am Wurst anstehen weil sich´s Irmgard mit Kunze Erna die "Schniss fusselig" redeten über Leut die neu in´s Dorf gezogen sind... (frei nach den Ärzten "Lasse reden").... 

Als man dann älter wurde, traten dann bei uns die Supermärkte in den Vordergrund. Ich kann mich noch an einen Globus erinnern, wo man wie im Emma-Laden auch mal ausgefallenes Zeugs kaufen konnte, was sich nicht gut verkauft. Heute gibt´s ja fast nur noch Einheitsbrei welcher nicht lange im Regal liegen darf... Naja - dann wurde man auch etwas kritischer beim Einkauf und achtet zB. mehr auf Frische und Sauberkeit. Ich kann mich noch gut zB an eine Metzgerei erinnern, wo ich mich mal wunderte, wieso bei allen Senf-Tuben oben die Falz umgebogen war... der Senf war seit Monaten abgelaufen und die Ladenbesitzer haben die Falz umgebogen, weil dort das Datum eingepresst war... oder man bekam Montagmorgen die trockenen Brötchen vom Samstag untergejubelt oder griff ins Regal um einen Pack Haferflocken herauszuholen und die Rückseite war von Mäusen total zerfressen.... Gut, das gab und gibt es auch im Supermarkt, aber gerade Läden die von Älteren betrieben wurden, hatten da schon so ihre ...Defizite. 

Also manches vermisse ich sicherlich - aber bei anderem sind Supermärkte und Onlineshops mir doch lieber. 😉

Das erinnert mich irgendwie an meinen ersten Urlaub in Bayern , als ich eine ältere Frau fragte ob es irgendwo einen Aldi gibt.

Antwort: Aldi ? Na des hamma nit, bei uns gibts den Schorsch und den Beppo, da kriegst auch alles