Hallo in die Runde,
vermutlich wird jedem von Euch schlecht, wenn er/sie die aktuellen Energiepreise sieht. Ganz egal ob Sprit, Gas oder Strom. Im Moment sind alle Preise auf hostorischen Höchstständen.
Langfristig kommt man kaum als Besitzer eines älteren Einfamilien Hauses gar nicht drum herum, das Dach mit PV-Panelen voll zu pflastern und die Heizung auf eine elektrische Wärmepumpe umzustellen. Aber das geht ins Geld und muss auch gut geplant sein.
Erste schnelle Abhilfe bei der Stromrechnung kann ein "Balkonkraftwerk" schaffen. Die Idee dahinter ist eine kleine PV-Anlage (maximal 600W), deren Strom direkt selbst verbraucht wird. Ungenutzter Strom fließt ohne Vergütung ins Netz. Die Anlage soll auch nicht den Haushalt versorgen, sondern die Grundlast in einem Haushalt bedienen. Also die ganzen Standby-Verbräuche, das schnurlose Telefon, den Internetrouter usw. Da kommt durchaus was zusammen.
Diese Klein PV-Anlage heißt Balkonkraftwerk, weil diese Anlage einfach in eine Steckdose des Hauses angeschlossen werden kann. Und daher können auch Mieter so eine Anlage an ihrem Balkon besfestigen und nutzen. Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es hier nicht wieder einen Sonderweg geben würde: Dem VDE ist eine Anlage mit Schukostecker (elektronisch freigeschaltet, wenn nicht in der Steckdose), der beim Versagen der "Freischaltung" Spannung führen könnte, einfach zu suspekt und für Anlagen ab 300W wird ein berührungssicheres Stecksystem (Wieland-Stecker) empfohlen. Die durchaus reale Gefahr, dass im Falle des Auslösens des FI-Schalters besonders bei den 600W Anlagen die Freischaltung nicht schnell genug erfolgt, beunruhigt den VDE dagegen nicht. Ein Schelm, wer dabei an Lobbyismus denkt...
Mal ein Rechenbeispiel: Eine Anlage mit 300W Einspeisung und einem Modul mit 340 bis 370WP kann im Jahr je nach Standort ca 330KWh Strom erzeugen. Den wird man leider nicjt zu 100% verbrauchen, rechnen wir der Einfachheit halber mit dem halben Wert. Das wären dann 165KWh Strom. Bei einem aktuellen Leistungspreis von mindestens 32 Cent je KWh wären das 52,80 Ersparnis im Jahr. So eine Anlage kostet je nach benötigtem Montagematerial zwsichen 400 und 500 Euro (Selbstmontage!). Die Anlage hat sich also in sensationellen 10 Jahren bezahlt gemacht.
Nun meine Frage: Hat irgendwer von Euch schon Erfahrungen mit solchen Anlagen gesammelt?
nach wie vor ein interessantes Thema, aber ich denke, da kommt in den nächsten Zeiten noch so einiges
@Praktiker: Ich habe seit letztem Sommer zwei Module von Trina (Vertex 385) an einem Hoymiles HM600. Heute würde ist statt dem HM600 einen HM700 oder HM800 kaufen und den auf 600W drosseln, solange 800 noch nicht erlaubt sind. Für meine beiden Module würde der 700er reichen. Ein drittes Modul auf der Garage speist mit einem HM350 auf einen anderen Zählerkreis ein. Das dritte Modul ist eins von JA-Solar mit 370WP. In der Spitze liefern die beiden Wandler das Maximum ab. Gerade der HM600 ist schnell am Limit trotz der Tatsache, dass die beiden Module mit 15 Grad Anstellwinkel ganz und gar nicht optimal ist. Aber die Vertexe sind bezüglich des optimalen Winkels schon sehr unempfindlich. Daher kommen auf Dauer 18 Module diesen Typs mit 5 Grad Winkel auf die Garage. Das ist dann natürlich kein Balkonkraftwerk mehr... {blue}:cool:
Deye Wechselrichter: Die haben schon WLAN drin, was sehr sexy ist. Die hatten Ende letzten Jahres eine fette Sicherheitslücke im WLAN und Web-Interface. Im Zuge dessen sind ein paar andere Macken an Tageslicht gekommen, die ich extrem bedenklich finden. So gibt es z.B. die aus guten Gründen undokumentierte Möglichkeit, den Wechselrichter im laufenden Betrieb auf Inselbetrieb umzustellen. Das gibt dann einen lauten Knall und im besten Fall ist nur der Wechselrichter Schrott. Und die Ausfallquote scheint zumindest chargenweise nicht gering zu sein. Holger Laudeley (Der "Erfinder" des Balkonkraftwerks) greift auch größtenteils auf Deye zurück und er machte mal in einem seiner Videos die Andeutung, dass die Lebensdauer teilweise sehr gering war. Richtig ist aber auch: Kaum ein Wechselrichter wird mehr als 15 Jahre halten. Wenn man auf die Lebensdauer der Panele (25 Jahre) nur einmal den Wechselrichter tauschen mußte, dann ist alles ok.