Wer kann heute noch mit dem Begriff AWADO etwas anfangen? Nein, es ist keine fernöstliche Kampfkunst.
Es handelt sich dabei um eine automatische Wechselschalter Anschlussdose in Verbindung mit End Steckerdosen. Diese wurde verwendet um mehrere Telefone an einer Leitung anschalten zu können.
Diese Technik war in der vergangenen Zeit die einzige Möglichkeit bis zu vier Telefone an einem Anschluss zu verwenden. Bei einem Anruf läuteten alle Telefone. Durch Abheben eines Hörers wurde die Amtsleitung per Relais zugeschaltet wobei alle anderen Geräte stummgeschaltet wurden. Desgleichen funktionierte analog bei abgehende Anrufe.
Im beigefügten Anschluss Bild ist die Verdrahtung einer AWADO mit zwei Anschlüsse dargestellt. "N" steht für Nebengeräte wie Fax/Anrufbeantworter, "F" Fernsprecher. Da ich diese Technik damals mit der vor einiger Zeit hier vorgestellten Relais Nebenstellenanlage längere Zeit benutzte kann ich berichten das die Beschaltung der AWADO manchen Schweißtropfen gekostet hat. Trotz Anschlussbild war ein langes Ausprobieren nötig um das ganze erfolgreich abzuschließen.
Sehen wir uns mal das abgebildete Photo der geöffneten Dose an. Die untere Schraubleiste beginnt mit LA/LB. Hier werden die codierten Drahtenden der Telefoneingangsleitung befestigt. LA codiert nach Postnorm Grau- LB Grau mit langen Gelbstreifen. Darf auf keinen Fall vertauscht werden da Minus/Pluspol. Die blauen Relais sind hier auch gut dargestellt.
Nun folgt A1,B1;W. Hier eine Drahtverbindung zu den Enddosen a1-LA,b1-LB. Als W wird die Weckerleitung bezeichnet. Diese liefert den Umschaltstrom für die Relais. Also auch hier eine Drahtbrücke in der AWADO W-W1/W2 herstellen. An a1/a2- b1/b2 werden die jeweiligen Enddosen angeschlossen.
Liest sich sehr kompliziert. Aber in der Praxis durch ausprobieren durchaus machbar.
Sehr interessant, wir hatten zu Hause auch sowas
Ich denke mal, dass es die damals in jedem Haushalt gab, bei uns auf jeden Fall auch. Du hast Recht, @Rupi, das war immer eine ganz schön nervige Tüdelei, gerade den Zweitwecker daran zum laufen zu bringen. Wir haben unseren Zweitwecker immernoch in der Küche hängen, allerdings schon eine gefühlte Ewigkeit außer Betrieb. Ich weiss nicht, ob es an der Verdrahtung liegt, oder woanders dran, aber läuten macht der schon lange nicht mehr, bei eingehenden Anrufen.
Das Problem, bei uns war auch, die ganze Verkabelung durch den Keller, mit "Verteilerdose" dazwischen, für 2 Telefone und eben den Zusatzwecker. Meine Vermutung, warum der Wecker nicht mehr läuft, ist ein möglicher Fehler zwischen Verteilerdose im Keller und dem Wecker. Fax haben wir nie gebraucht, soweit ich mich erinnern kann.
Als ich mich an den Rechner setzte um einen neuen Beitrag in der Retroecke zu leisten war ich mir durchaus bewusst das dieser eher als Pausenfüller für die Urlaubsflaute hier ankommen wird. Mit der sehr geringen Resonanz habe ich allerdings nicht gerechnet.
In Ergänzung auf die einzige Antwort möchte ich antworten wie folgt: Die Anschalttechnik weiterer Telefonanschlüsse an eine bestehende Leitung mittels AWADO waren zur damaligen Zeit nicht im allgemeinem Service der Bundespost enthalten. Auf Grund der Monopolstellung der Bundespost musste diese Erweiterung beantragt werden und wurde Kostenpflichtig von einem Techniker ausgeführt. Es wurden aber auch Nutzungsgebühren berechnet.
Es war durchaus nicht so das jeder Haushalt mit der Installation eines Fernsprechanschlusses automatisch auch mit einer AWADO ausgestattet wurde. Diese waren eher für kleine Büros und Unternehmen mit nur einer Telefonleitung gedacht, weniger für den privaten Haushalt.
Tut mir leid, dass ich mir gerade sehr rar mache. Am 12. September ist Kommunalwahl, bei der ich selbst antrete. Und nur 14 Tage später ist Bundestagswahl. Aktuell ist daher praktisch nur Parteiarbeit angesagt - bei uns im Haus siehts auch entsprechend chaotisch aus.
Zum Awado: Sowas hatten wir nicht zu Hause, aber ich kenne die natürlich.
@rupi, ich wollte nicht unhöflich rüberkommen und habe nur vermutet, dass die AWADO früher überall war. Eine NFF TAE Dose meine ich zumindest bei uns damals gesehen zu haben.
Mein Vater war früher Grundschullehrer und -leiter und wenn ein Anruf für die Schule kam, ging der bei uns zu Hause ein und wir mussten den zur Schule weiterleiten/verbinden.
Welche Dose war denn früher in den Privathaushalten üblich (nach der Haus-Anschlussdose)?
An dem Hausanschluss wurde in der Regel vom Techniker eine Leitung im Haus nach Wunsch des Kunden verlegt. Dies konnte der Flur, das Büro oder ein anderer Raum sein. Am Ende dieser Leitung wurde nun eine Enddose normalerweise eine TAE NFF auf Putz montiert. Weitere Wünsche des Postkunden die über den üblichen Standard hinaus gingen wie Umschalter, AWADO, externer Wecker oder besondere Ansprüche an das Endgerät waren mit einer weiteren Gebühr verbunden.
Nach einem Funktionstest durch den Techniker, der vom Kunden gegengezeichnet werden musste war die Aktion abgeschlossen.
@rupi, wenn die AWADO auch eine TAE NFF Dose war, wo ist denn dann der Unterschied zur anderen TAE NFF Dose?
@holger_p Viel Erfolg und hoffentlich könnt ihr etwas in die richtige Richtung bewegen...
@praktiker Wie auf meiner Abbildung zu sehen ist die Standard AWADO ohne TAE Ausgang. Diese wird nach dem Übergabepunkt in die Leitung vor den Telefondosen gesetzt. Es gab zwar auch Dosen mit integrierten TAE Ausgang (F-Codierung), diese hatten aber einen anderen Verwendungszweck den ich gerne näher bei Bedarf erläutere.
Bei uns war das früher notwendig, da ich das Tel. überall im Haus hören musste und bei einem 2 stöckigen Haus war das die beste Möglichkeit. Auch die schnelle Erreichbarkeit war dadurch gegeben. Da mußte ich nicht erst vom 2. Stock ins Büro sausen.
@holger_p, ich fürchte, bei der Bundestagswahl wird die CDU stark einbüßen, wegen Laschets "Fehltritte".
Dir wünsche ich aber viel Glück bei der Wahl.
Eine Frage - habt ihr noch alte Telefone zu Hause und wenn ja, was macht ihr damit?
@janinez wie mit so vielen aus der Retroecke: Zufällig wiederfinden, Abstauben, Testen ,evtl.. reparieren und wieder ab in die Ecke.