Nach etwas Anlaufzeit habe ich dieses Jahr endlich mit Hydroponik angefangen. Die notwendigen Utensilien lagern schon 2 Jahre im Keller. Wegen privater Umstände konnte ich mit der Umsetzung des Vorhabens erst dieses Jahr starten.
Ursprünglich wollte ich einen Hydro-Tower aus weissen Lüftungsrohren bauen. Dann habe ich aber bei eBay ein vertikales, leicht erweiterbares System entdeckt und habe erstmal damit gestartet.
Bei Hydroponik werden Pflanzen so in Gefässe eingesetzt, dass ihre Wurzeln permanent oder zyklisch mit Wasser, das Nährstoffe enthalten muss, umspült werden.
Ich baue Salat an. Den ziehe ich in Eazy-Plugs vor und setze ihn anschließend in das Hydroponik-System ein.
Das System besteht aus einem Wasserbehälter in dem eine 20W Aquarien-Pumpe werkelt. Die pumpt das nährstoffreiche Wasser nach oben, wo es den obersten Pflanzbehalter eingeleitet wird. Von dort läuft es durch ein Loch im Boden in den Behälter darunter usw. Am untersten Behälter ist ein Schlauch, der das Wasser in den Behälter zurückführt.
Die Pumpe wird mit einem Shelly PlugS alle 10min ein- und ausgeschaltet.
Die Pflanzen stehen mit den EazyPlugs in den Stationen der Hydroponik, werden von etwas Blähton gehalten und über eine Art Docht mit Wasser versorgt. Der transportiert das Wasser wirklich nach oben. Später, wenn sich viele Wurzeln gebildet haben, hängen die aber im Wasser.
Das Wasser muss einen bestimmten Nährstoffgehalt haben, den man mit Flüssigdünger herstellt. Ob der Gehalt stimmt, muss man mit einem Messgerät prüfen.
Jedenfalls ist das Wachstum der Salate überwältigend und besser als das der Kollegen, die im Pflanzkübel nebenan wachsen.
Meine Frau ist nach anfänglicher Skepsis inzwischen auch überzeugt und ich habe das Go für Erweiterungen erhalten. 😁
Nun tüftele ich an einer echten Indoor-Variante für den Winter, die ich selber 3D-Drucken möchte.
Alternativ möchte ich auch noch probieren, HT-Rohre mit Abgängen zu verwenden. Technisch wird das höchstwahrscheinlich funktionieren. Die Rohre sind nur nicht sehr schön.
17.07.
03.08.
Erste Ausbaustufe, heute montiert. Gestern habe ich Salat gesät, der dann in der nächsten Woche eingesetzt wird.
Neben dem vertikalen System betreibe ich versuchsweise auch noch ein horizontales. Das besteht aus abgedeckten Rinnen, die im Deckel Bohrungen für Netztöpfe haben. Der Salat hier wird einfach durch Schaumstoff-Pads gehalten. Durch die Rinnen wird ebenfalls alle 10min Wasser geleitet.
Leider sind die Rinnen trotz Klebung an den Stößen nicht dicht. Das ist tödlich für ein geschlossenes System. Außerdem ist Horizontal-Anbau Platzverschwendung.
Rinnensystem
Salatpflanze mit kleinen Wurzeln und Schaumstoffring
@kaosqlco Schöne Sache und es ist sicherlich eine interessante Beschäftigung. Mich interessiert aber Kostenfaktor: lohnt es sich oder bleibt es bei dem Spaß-Faktor?
Wie immer gibt es eine gewisse Anfangsinvestition.
Das ist hier 3,5€ pro Doppelbehälter, eine Pumpe für 20€, einen Eimer mit Deckel für ca. 15€, 2m Schlauch für 3€ und ein Messgerät für EC- und pH-Wert für 25€.
Laufende Kosten dann für die EazyPlugs, Samen, Wasser, Flüssigdünger und Strom.
Müsste ich tatsächlich mal pro Pflanze berechnen.
Lohnt sich aber m.E. -:Schon dass ich weiß, wo der Salat herkommt, den ich esse, finde ich gut. Außerdem kommt es Bio-Anbau sehr nahe und wir sparen auch Geld, das wir nicht im Supermarkt lassen, da wir wirklich viel Grünzeug essen.
Nebenan stehen übrigens die Tomaten, wo die Saison gerade beginnt. Die wachsen aber (noch) in Erde.
PS: Ich plane auch eine Lösung für den Winter für drinnen. Da muss man dann aber noch beleuchten. Den Pflanzturm werde ich selbst entwerfen und 3D-Drucken.