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Lohnt sich eine Powerstation?

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Dim
 Dim
(@dim)
Erhabenes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 2499
Themenstarter  

Hallo Zusammen,

es ist nichts neues, dass wir in den schwierigen Zeiten leben. In meinem Umkreis merke ich immer öfters Stromausfälle. Auch bei uns zu Hause. Also man braucht ab und zu Ersatzstrom und eine oder mehrere Powerbanks reichen für solche Sachen nicht aus. Da kommt evtl eine Powerstation wie diese in Frage.

https://www.dji.com/de/power-1000

Lohnt sich so eine Anschaffung für zu Hause oder besser eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) besorgen und eine Powerstation ist eher ein Fall für unterwegs?

Viele Grüße

Dim


   
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(@kaosqlco)
Ehrbares Mitglied Mitglied
Beigetreten: Vor 1 Monat
Beiträge: 146
 

Ja, die Zeiten sind schwierig. Stromausfälle gab es aber bei uns schon lange keine mehr.
Ich denke, dass das eher was für unterwegs ist, da man das Teil auch wieder aufladen können muss.

Für den absoluten Notfall haben wir uns vor ein paar Jahren einen kleinen Benzingenerator besorgt, um ggf. den Gefrier- und Kühlschrank weiterlaufen lassen zu können.


   
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Janinez
(@janinez)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 2163
 

in München gab es die letzten Jahre keine Stromausfälle, aber im Ferienhaus immer wieder mal, auch bedingt durch sehr starken Schneefall


   
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(@holger_p)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 1208
 

So eine Powerstation oder auch das Notstromaggregat sind ja erst einmal sehr verlockend. Sie versprechen Überbrückung auch bei längeren Ausfällen.

Aber ist das wirklich praktikabel? Leider nein. Wenn im Winter der Strom ausfällt, welche elektrischen Verbraucher muss ich weiterbetreiben? Da ist sicher die Gefriertruhe, es sei denn draussen hat es -15 Grad. Dann die Heizung, denn selbst eine Öl- oder Holz-Heizung braucht Strom für die Heizkreislaufpumpe. Übrigens gar so wenig... Und bei der Heizung sind wir schon beim ersten Gerät, das im Regelfall nicht an einer Steckdose hängt, sondern direkt angeschlossen ist. Da muss vor dem Einsatz einer alternativen Stromquelle erst mal umgeklemmt werden.

Ich halte das Vorhalten von diversen Powerboxen für einem solchen Notfall nicht für zielführend. Wenn es überhapt zu Ausfällen kommt, dann eher zu kurzen Ausfällen von weniger als 15 Minuten. Oft sogar deutkich unter 5 Minuten. Dagen helfe Notstromaggregat oder Powerbox gar nicht. Eher klassische USVen und da muss man sich überlegen, was man absichern will oder muss. Sinnvoll sind: DSL-Router oder Glasfasemodem und Router. Desktop-PCs mögen plötzliche Stromausfälle auch nicht. In Firmen oder kleinen Büros muss die Telefonie abgesichert werden. Das erfordert nicht eine USV, sondern viele. Und die Dinger verbrauchen auch Strom, Für Router und Modems gibt es inzwischen aber Mini-Lösungen, die auf Niederspannungsseite puffern und damit deutich geringere Mehrverbräuche haben. In diese Technik werde ich noch ein wenig investieren, denn das macht in meinen Augen mehr Sinn.


   
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(@holger_p)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 1208
 

Geschrieben von: @janinez

in München gab es die letzten Jahre keine Stromausfälle, aber im Ferienhaus immer wieder mal, auch bedingt durch sehr starken Schneefall

Aber in München gab es heute Morgen Schneefall. Sitze gerade im ICE von München heim in den Norden und hoffe, dass das auch ohne Stromausfall klappt.

 


   
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Janinez
(@janinez)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 2163
 

@holger_p ach das bisserl, das da heute runter kam..... wir hatten schon über Nacht im Münchner Süden über 80cm Neuschnee in den letzten Jahren, damit muss man immer rechnen, aber keinen Stromausfall


   
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gschafft
(@gschafft)
Ehrenmitglied Mitglied
Beigetreten: Vor 1 Monat
Beiträge: 209
 

Ich sehe die Powerstation auch eher im Bereich Camping angesiedelt. Ansonsten dürfte sie eher für wenige Anwendungen ein paar Stunden, ohne nachzuladen, arbeiten. Da in der Regel die Stromausfälle nicht lange andauern (aber können durchaus auch mal mehreren Stunden sein), kann man sein Handy mit einer Powerbank versorgen. Einen Kaffee oder Toastbrot braucht man nicht wirklich.

Und nachdem bei einem Stromausfall der Router und der W-Lan Fernseher auch streikt, nimmt man ein Buch mit Taschenlampe und liest ein wenig.

Einzige Ausnahme sehe ich bei Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen eine Notversorgung etwaiger medizinischen Geräte brauchen, aber die sind ebenfalls i.d.R. bereits vorgesorgt.

Übrigens, ich habe mir das Hörbuch "Blackout - morgen ist es zu spät" angehört und habe da teilweise richtig Gänsehaut bekommen. Wer sich das mal gönnen möchte... kann ich wirklich empfehlen. Hingegen ist aber die Verfilmung als Serie mit Moritz Bleibtreu arger Schrott, also bitte auf das Hörbuch oder Buch ausweichen.


   
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joergbastelt
(@joergbastelt)
Ehrenmitglied Mitglied
Beigetreten: Vor 1 Monat
Beiträge: 128
 

Ich wohne nur ein paar km außerhalb von München und da gibt es immer mal wieder Stromausfälle. Auf dem Land ist man halt nicht so redundant angebunden, wie in der Stadt.

 

Hier ist nur ein paar hundert Meter weiter ein Umspannwerk. Da kommt es schon mal vor, dass der Blitz rein haut. Ist für so einen Blitz ja wie ein Magnet. Dann wird es bei uns schon mal kurz dunkel.

 

Im Frühsommer hatten wir hier ein Gewitter, da ist in der Nähe der Blitz eingeschlagen. Der Strom war nur ein paar Sekunden weg. Mein PC auf immer. Da war das Netzteil und Mainboard abgeraucht. Glücklicherweise waren die Festplatten noch ok, so dass es keinen Datenverlust gab. Aber eine Powerstation hätte da auch nicht geholfen.


   
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(@holger_p)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 1208
 

@gschafft Also Blackout beschreibt ja die Folgen eines langen, großflächigen Stromausfalls. Und da gab es mit den Erneuerbaren in der Tat ein klitzekleines Problem in der Praxis:

Das Problem heißt Schwarzstart. Um ein größeres Netz wieder anzufahren braucht man Kraftwerke, die einen Schwarzstart können. Das kann so ein wenig verstehen wie ein Starthilfekabel beim Auto, wenn die Starterbatterie leer ist. Es gibt Kohlekraftwerke, die diesen Schwarzstart können. Aber die will man abschaffen/abschalten. Das ist also ein Problem und auch dafür gibt es eine Lösung. Es gibt inzwischen die Möglichkeit, über eines der Gleichstromkabel durch die Ostsee den Schwarzstart in Norddeutschland hin zu bekommen und zum anderen testet man aus, ob mindestens einer der großen Offshore Windparks in der Nordsee so gebaut wird, dass er den Schwarzstart schafft.

Aber eines muss man auch klar sagen: Es wird in Deutschland niemals zu einem landesweiten Blackout kommen. Es werden Teilnetze "abgeworfen" und da besteht aktuell die größte Gefahr im Winter bei unseren süddeutschen Einwohnern. Einige Teilbereiche von Bayern sind kritisch, solange die großen Fernleitungen von Nord- und Ostsee nicht fertig sind. So "Abwurf" geschieht, um das restliche Netz zu schützen und die Zuschaltung erfolgt in der Regel sehr schnell wieder. Also da braucht auch in Süddeutschland niemand Angst haben, dass da länger der Strom weg bleibt. Im Südwesten sieht es etwas besser aus, da der Bereich von der Amprion "versorgt" wird und da gibt es reichlich Verbindungen mit den Benelux-Staaten. So ganz am Rande: Amprion hilft auch der Ukraine, das Stromnetz halbwegs stabil zu halten. In der größten Leitwarte Europas wird auch das Netz der Ukraine überwacht, nachdem man es in einem nie zuvor geprobten Hauruckverfahren vom russischen Netz getrennt hat.


   
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gschafft
(@gschafft)
Ehrenmitglied Mitglied
Beigetreten: Vor 1 Monat
Beiträge: 209
 

Wow @Holger_p... danke für die ausführliche Erklärung. Ich denke und hoffe auch, dass so ein europaweites Szenario nicht passieren wird, auch wenn ich in Bayern wohne 😉


   
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(@holger_p)
Berühmtes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 1208
 

Geschrieben von: @joergbastelt

Ich wohne nur ein paar km außerhalb von München und da gibt es immer mal wieder Stromausfälle. Auf dem Land ist man halt nicht so redundant angebunden, wie in der Stadt.

[...] 

Der Strom war nur ein paar Sekunden weg. Mein PC auf immer. Da war das Netzteil und Mainboard abgeraucht. Glücklicherweise waren die Festplatten noch ok, so dass es keinen Datenverlust gab. Aber eine Powerstation hätte da auch nicht geholfen.

Zu den beiden Punkten zwei Dinge:

1. Mitunter ist das "Land" beser versorgt als die Stadt. Der Ort, in dem ich wohne, ist Land, 10km nördlich von Osnabrück. In Osnabrück gibt es jedoch viel häufiger Stromausfälle als bei uns. Woran liegt. Wir haben einen eigenen Einspeisepunkt (kleines Umspannwerk) im Ort und bekommen über mindestens zwei weitere Zugänge noch Strom. Das Ganze ist mehrfach redundant.

2. Wenn Du so gefährdet wohnst, hilft Dir natürlich keine Powerstation. Aber eine einfache Steckdoseleiste mit "Surge-Protect" Überspannungsschutz oder eine gute Online-USV. Die trennen Dich grundsätzlich vom Stromnetz und die USV wird die Surges auch wegbügeln. Eigentlich sollte das auch jedes bessere Netzteil schaffen - aber das war bei Dir offenbar nicht der Fall. Entweder war der Surge (kurze Überspannungsimpulse oder Aussetzer von maximal 30ms Dauer) zu stark oder zu lang. Oder das Netzteil war eins aus der Abteilung "China Kracher". Also Modelle, die keinerlei Norm richtig einhalten und oft durch wenig hochwertige Komponenten auffallen. Solange man denen deutlich weniger Leistung entnimmt als der Aufdruck verspricht, taugen die sogar. Sie altern aber schnell, denn bei unseren 230V fällt miese Bauteilqualität schneller auf als in einem Land mit nur 110V.  

 


   
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Dim
 Dim
(@dim)
Erhabenes Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 2499
Themenstarter  

@holger_p Das wusste ich alles nicht mit den Kraftwerken, 👍 Sehr interessant. Danke schön!


   
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