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[Gelöst] Wendepolschaltung für einen Gleichstrom-Scheibenwischermotor

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Praktiker
(@praktiker)
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Hallo Community,

dieses Thema hatten wir schon mal in der alten CC, ich glaube damals von Max Husky, oder Technik Michi. 

Vor längerer Zeit hatte ich mir eine mechanische Zigaretten-Stopfmaschine gekauft, die auch gut funktioniert. Weil ich aber nicht immer von Hand die Maschine bedienen wollte, habe ich mir auch noch einen Gleichstrom-Scheibenwischermotor dazugekauft.

Die ersten Schwierigkeiten waren das anbringen der Endschalter und die Montage des Motors, auf das Gehäuse der Stopfmaschine. Für den Motor musste ich schon ein paar Löcher ins Gehäuse bohren, um den mit Gewindestifte zu fixieren und halten. Der erste Versuch, die Endschalter zu befestigen, war nicht erfolgreich, aber der zweite klappte. Nachdem ich ein Unterbau aus Siebdruckplatten angefertigt hatte, in dem ich die Schaltung und Elektronik unterbringen will, habe ich den einen Endschalter am Gehäuse so angeschraubt (dafür musste ich natürlich zwei Löcher bohren), dass er im Startzustand betätigt ist und der andere Endschalter ist im Unterbau angebracht und wird am Ende der ersten Bewegung betätigt.

Ich habe inzwischen schon einige Stunden überlegt und schon einige Schaltungen gelötet und wieder auseinandergemacht, weil noch keine funktionierte.

Hier die Bauteile, die ich verbaut habe:

20181230 175119
20181230 175042 Burst01

Und meine letzte und scheinbar auch falsch erstellte Schaltung:

20181230 202356

Wir ihr an den Bauteilen sehen könnt, haben die Schaltkontakte nur einen gemeinsamen "Eingang", aber zwei getrennte "Ausgänge", NC und NO, deshalb habe ich die Schaltung auch so erstellt, wie die jetzt aussieht.

Über den Starttaster und K1 soll die erste Bewegung in Gang gesetzt werden, so dass S1, gleich nach dem Start umspringt in die Ausgangs-/Ruhestellung. Das heist S1/NO ist offen und S1/NC geschlossen.

Am Ende der ersten Bewegung wird S2 kurz betätigt und somit soll K2 anziehen und die zweite, die Rückbewegung in Gang setzen. 

Wenn die zweite Bewegung zu Ende ist, wird S1 betätigt und der Motor stoppt, bis der Startknopf wieder gedrückt wird.

Die Bauteile auf dem Bild sind jeweils zweimal vorhanden. Die Relais sind die gleichen, wie in meiner anderen elektrischen Stopfmaschine (Original/gekauft). Beim Relais sind 5 Kontakte, die zwei gegenüberliegenden in der "dreiergruppe" sind von der Spule und der mittlere in der Gruppe ist der "Schalter-Eingang". Die zwei alleine gegenüberliegenden Kontakte sind NO und NC. Bei den Endschaltern sind die beiden direkt nebeneinanderliegenden Kontakte NO und NC.

Die Drehrichtung des Motors wird durch wechseln der Strom(Spannungs)-Fließrichtung, zwischen Erdungsanschluss und dem blauen Kontakt geregelt.

Weitere Bilder kann ich, bei Bedarf noch nachreichen.

Es wäre echt super, wenn mir einer von euch irgendwie dabei helfen könnte, das Gerät/die Schaltung zum laufen zu kriegen.

Auf Youtube findet man zwar einige Videos von funktionierenden Eigenbauten, aber keinen Schaltungsaufbau.

VG euer Praktiker

 

 
Geschrieben : 31/12/2018 2:09
Technik Michi
(@technik-michi)
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Vielleicht erkläre ich mal, wie die Schaltung funktioniert (wenn sie so funktioniert, wie ich es mir gedacht habe...).

Also, im Ruhezustand sind beide Relais aus, dadurch sind beide Pole des Motors auf +12 V geschaltet. Endtaster 1 ist gedrückt (wobei der im Moment noch keine Rolle spielt, nur der Vollständigkeit halber).

Wird nun der Start-Taster betätigt, setzt dieser über den NC-Kontakt des (nicht gedrückten) Endtasters 2 die Spule des Relais 1 in Betrieb. Relais 1 schaltet daraufhin den einen Pol des Motors auf GND (Masse), wodurch der Motor sich in Bewegung setzt (Endtaster 1 ist jetzt nicht mehr gedrückt).

Sobald der Start-Taster nicht mehr gedrückt ist, wird die Spule des Relais 1 über die Diode und den auf GND geschalteten Relais-Kontakt weiter betrieben.

Hat der Motor die Endposition erreicht, betätigt er den Endtaster 2. Dadurch wird die Stromversorgung der Spule des Relais 1 unterbrochen und das Relais schaltet seinen Kontakt zurück auf +12 V. Der Motor geht aus. Gleichzeitig wird über die beiden Widerstände und den immer noch gedrückten Endtaster 2 der Transistor aktiviert. Dieser setzt über den nicht gedrückten Endtaster 1 die Spule des Relais 2 in Betrieb. Relais 2 schaltet daraufhin den zweiten Pol des Motors auf GND, wodurch der Motor sich nun in die entgegengesetzte Richtung bewegt. 

Endtaster 2 ist jetzt nicht mehr gedrückt, somit ist der Transistor nicht mehr aktiv. Die Spule des Relais 2 wird nun über die Diode und den auf GND geschalteten Relais-Kontakt weiter betrieben. 

Sobald der Motor wieder seine Ruheposition erreicht hat, betätigt er den Endtaster 1 und unterbricht so die Stromversorgung der Spule des Relais 2. Das Relais 2 schaltet seinen Kontakt zurück auf +12 V und der Motor geht aus.

Vielleicht hilft es ja bei der Fehlersuche...

Freundliche Grüße Michi

 
Geschrieben : 07/01/2019 19:23
Praktiker reacted
Praktiker
(@praktiker)
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Kann es sein, Michi, dass ich bei meiner Schaltung Emitter und Kollektor vom Transistor verwechselt habe?

Müssen die Kontakte des Starttasters nicht 12 V anzeigen, wenn die Schaltung unter Spannung steht und der Taster betätigt wird? Das tun die nämlich nicht.

Die Endtaster funktionieren einwandfrei. NC ist der Kontakt, der direkt am Hebel sitzt.

 

 
Geschrieben : 07/01/2019 19:55
Praktiker
(@praktiker)
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Genau das meinte ich mit dem Stromlaufplan.

Also in deiner Schaltung, mit rot gekennzeichnet, die Laufrichtung des Stroms (der Spannung), bei jeder Schaltstellung.

Aber deine Erklärung hilft auch schon gut weiter. 

DANKE dafür.

Aber wofür dient denn die Diode, die parallel zur Spule, von Relais 2 geschaltet ist?

 

 
Geschrieben : 07/01/2019 20:04
Technik Michi
(@technik-michi)
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Das ist eine sogenannte Freilaufdiode, die zum Schutz des Transistors dient. Denn die Relaisspule ist eine induktive Last und kann beim Abschalten sehr hohe Spannungsspitzen hervorrufen, welche den Transistor schnell mal killen könnten. Die Diode leitet diese auf die Versorgungsspannung ab, sodass der Transistor sie nicht abbekommen kann. 

 
Geschrieben : 07/01/2019 21:35
Technik Michi
(@technik-michi)
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Der Transistor scheint richtig angeschlossen zu sein. Zumindest ist der Emitter mit Minus verbunden, wenn ich das richtig sehe.

„Müssen die Kontakte des Starttasters nicht 12 V anzeigen, wenn die Schaltung unter Spannung steht und der Taster betätigt wird?“

Eben nicht, zwischen elektrisch verbundenen Kontakten ist die Potentialdifferenz (= Spannung) immer 0 V. 😀

 
Geschrieben : 07/01/2019 21:48
Praktiker
(@praktiker)
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Dann muss doch nicht der Kollektor an Minus liegen?

Ich dachte der Kollektor müsste an Minus.

 

 
Geschrieben : 07/01/2019 22:14
Technik Michi
(@technik-michi)
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Der Emitter ist doch der Anschluss mit dem Pfeil (im Schaltbild). Und der ist mit Minus verbunden. Im Datenblatt des Transistors siehst du, welches Beinchen des Bauteils welches ist. Also ich glaube, du hast ihn richtig angeschlossen, wenn auch vielleicht „versehentlich“.

 
Geschrieben : 07/01/2019 22:23
(@wlanman)
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@Praktiker, der Transistor ist richtig angeschlossen Mein Rat ,ohne Spannungsmessungen wird das nichts. Also schließe die Betriebsspannung an , schnapp dir dein Multimeter, lade die Zeichnung von Michi runter und trage mal an den Hauptpunkten  wie Relais, Taster die Spannungen ein. Ansonsten können wir hier noch lange rätseln. 

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 07/01/2019 23:04
Praktiker reacted
Praktiker
(@praktiker)
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@Technik Michi, moin und tausend Dank. Deine Schaltung funktioniert doch einwandfrei. Ich hab die letzte Nacht noch zum laufen gebracht.

@Wlanman, moin und auch dir vielen vielen Dank. Dein Hinweis, dass ich alles noch mal durchmessen soll, brachte mich zur "Schadstelle". Es waren 1-2 schlechte Lötstellen an den Klemmen, die ich nachgelötet habe. Danach lief es, schnell und sauber.

Jetzt muss ich nur noch die zwei Adern zu S1 austauschen und alles befestigen. Die Adern zu S1 haben wohl beim Testlauf etwas Schaden genommen. Immer wenn ich das Gehäuse geschlossen hatte, lief es nicht mehr.

 

 
Geschrieben : 08/01/2019 10:44
Technik Michi
(@technik-michi)
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Na das freut mich aber! Ich war schon kurz vor dem Verzweifeln... 🤣

 
Geschrieben : 08/01/2019 15:05
Praktiker
(@praktiker)
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Berühmtes Mitglied Admin
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Ich auch. Nur wegen des nochmaligen durchmessen kam ich da drauf.

Ob ich für die Verbindung zwischen S1 und der Klemme auf der Platine auch die dünnen, starren Adern nehmen kann, wie für die Brücken auf der Platine? Die sind von einer Fernmeldeleitung.

 

 
Geschrieben : 08/01/2019 16:06
(@wlanman)
Beiträge: 2674
Berühmtes Mitglied Admin
 

Wenn bei den Leitungen keine Bewegung stattfindet schon. Ansonsten ist der nächste Kabelbruch vorprogrammiert

Elektronik funktioniert mit Rauch. Denn wenn der Rauch raus kommt funktioniert die Elektronik nicht mehr!

 
Geschrieben : 08/01/2019 16:24
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